1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Mansfeld-Südharz: Mansfeld-Südharz: Bauernmarkt in Schwenda

Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Bauernmarkt in Schwenda

Von STEFFI ROHLAND 19.08.2012, 16:11

SCHWENDA/MZ. - "Wenn ich ein Stück Acker hätte, würde ich mir sofort einen solch kleinen Traktor kaufen", sagte Walter Kunath aus Riestedt. Auf dem Schwendaer Bauernmarkt betrachtete er mit leuchtenden Augen die ausgestellte alte Landtechnik.

Jochen Kulbe aus Agnesdorf und seine Lanz-Bulldog-Freunde zeigten den teils von weither angereisten Städtern, die Arbeitsweise einer Stiftendreschmaschine und wie das Dreschen mit den Dreschflegeln funktioniert. Neugierig geworden, wollten vor allem die Kinder alles selbst ausprobieren, was unter Hilfestellung auch oftmals getan wurde. "Da haben wir den nächsten Landwirt", stellte Oma Ramona Buschmann aus Chemnitz fest, die zur Zeit mit ihrer Familie auf dem Campingplatz am Stausee Kelbra weilt. Enkel Jaydee (7) war nicht zu bremsen, als Wolf-Heinrich Ehrhardt aus Hayn den Lanz Bulldog, Baujahr 1938, vorglühte und zu einer kleinen Runde einlud. Anschließend zeigte er, wie früher mit dem Bulldog gepflügt wurde. Dass es die örtliche Agrargenossenschaft noch rechtzeitig geschafft hat, den an den Festplatz angrenzenden Acker abzuernten und somit für die alten Technikvorführungen nutzbar zu machen, war eine positive Seite des 35. Schwendaer Bauernmarktes. Die Organisatoren, Vertreter der örtlichen Vereine und der Bauhof unter Federführung der Sangerhäuser Firma Werbeprojekt, hatten sich viel Mühe gegeben, typisch ländliche Stände nach Schwenda zu holen. Mit Tina Wirth hatten sie eine Moderatorin, die flexibel auf alle Gegebenheiten des Festes reagierte und gekonnt auf Gewerbetreibende und künstlerische Programmpunkte aufmerksam machte. Dass allerdings wie schon seit Jahren der Besucherandrang rückgängig ist, merkte man diesmal sogar beim traditionellen Kuhroulette. Nur 54 Tipps wurden bei den Vertreterinnen des Schwendaer Karneval Clubs (SKC) abgegeben. 135 Euro kamen auf diese Weise in die Kasse, die jeweils zur Hälfte an den Sieger und an die Kindertagesstätte "Märchenland" ausgeschüttet wurden. Die Auslosung selbst wurde nicht mit einer Kuh durchgeführt. Wie Ortsbürgermeisterin Edith Ungefroren sagte, sei "die vorgesehene Kuh durch die sommerliche Hitze zu unruhig". Um Unfällen vorzubeugen, griff man nach Plan B: Ein Junge warf mit verbundenen Augen einen verknoteten Lappen. Somit brachte die Nummer 56 der Kita den Betrag von 67,50 Euro. Über den gleichen Betrag konnte sich Familie Woldmann aus Schwenda freuen, die richtig getippt hatte.