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Lebenshilfe Sangerhausen Lebenshilfe Sangerhausen in Mansfeld-Südharz: Domizil im Darrweg muss endgültig geräumt werden

Von Karl-Heinz Klarner 22.10.2016, 14:00
Das Domizil der Lebenshilfe im Sangerhäuser Darrweg
Das Domizil der Lebenshilfe im Sangerhäuser Darrweg Maik Schumann

Sangerhausen - Der Lebenshilfe Sangerhausen droht die Zwangsräumung. Denn der Verein, der sich um die Betreuung von Menschen mit Behinderungen kümmert, habe zum Ende des Jahres die Kündigung des Domizils im Sangerhäuser Darrweg auf dem Tisch, sagt die Vereinsvorsitzende Ines Steuer. Seit vier Jahren kündigt die städtische Wohnungsgesellschaft (SWG) dem Verein die Räume, bislang wurde aber immer weiterhin geduldet, dass er doch noch bleibt. Doch diesmal scheint es ernst zu werden.

„Uns wurde jetzt die Zwangsräumung angedroht“, sagt Steuer. Dabei hat der Verein noch keine neue Bleibe in Sicht. „Das, was uns bisher angeboten wurde, war für uns nicht geeignet“, sagt Steuer.

Städtische Wohnungsgesellschaft will die Sangerhäuser Immobilie abreißen

Bislang hat die Lebenshilfe die Räume der städtischen Wohnungsgesellschaft am Darrweg kostenlos genutzt. Lediglich für die Betriebskosten musste der Verein mit 76 Mitgliedern und zwei fest angestellten Mitarbeitern selbst aufkommen.

Für die SWG sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, die Immobilie zu räumen und abzureißen, sagt Norbert Kaye, Bereichsleiter Wohnungswirtschaft bei der kommunalen Wohnungsgesellschaft. Schließlich sei in den vergangenen Jahren ein erheblicher Sanierungsstau entstanden, der auch den Verein „nicht glücklich“ mache.

„Wir haben der Lebenshilfe andere Quartiere angeboten, doch die wurden abgelehnt.“ Zuletzt seien die Räume der Sparkasse im Sangerhäuser Stadtteil „Am Rosarium“ im Gespräch gewesen. Neben einem barrierefreien Zugang gebe es dort Möglichkeiten der Erweiterung. Auch das sei abgelehnt worden. „Wir sind kein Skatverein und müssen auf die Behinderungen unserer Mitglieder Rücksicht nehmen“, argumentiert Steuer.

Lebenshilfe Sangerhausen gehört nun zur Merseburger Sozialkonzept AG

Dennoch scheint eine Lösung für den Verein in Sicht. Die Sozialkonzept AG in Merseburg greift den Sangerhäusern jetzt unter die Arme. „Wir haben den Verein zum 1. Oktober übernommen“, bestätigt Geschäftsführer Peter Zur und kündigt eine breite Unterstützung an. Unter anderem seien bereits erste Gespräche über neue Räume im sanierten Bahnhof der Kreisstadt geführt worden, erzählt Zur. Bis zum Ende des Jahres soll der Problemfall vom Tisch sein, gibt er eine Linie vor.

Das wird bei der SWG auf offene Ohren stoßen. Denn dann kann die Entwicklung des Wohnparks West am Darrweg weiter vorangetrieben werden. (mz)