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Lachs, Heilbutt und Co Lachs, Heilbutt und Co: 100 Fischbrötchen am Tag - seit Jahrzehnten

Von Frank Schedwill 05.06.2017, 12:00
Kathrin Launicke und Elke Dauer mit den Rennern des Geschäfts: den Fischbrötchen.
Kathrin Launicke und Elke Dauer mit den Rennern des Geschäfts: den Fischbrötchen. Maik Schumann

Sangerhausen - Fein aufgereiht liegen Scholle, Lachs und Heilbutt unter der Glastheke. Rechts daneben gibt es eine große Auslage mit Fischbrötchen. Im Nebenraum brutzeln Scholle, Seelachs- oder Barschfilet in der Pfanne.

Das Fisch- und Imbisseck von Brigitte Apitius an der Ecke Kylische/Voigtstedter Straße ist eine Anlaufstelle für viele Sangerhäuser, wenn es ums Mittagessen geht.

Gäste kommen auch aus der Umgebung von Sangerhausen

Aber der Laden mit der grüngekachelten Fassade und seinem nostalgischen Charme hat nicht nur Kunden aus Sangerhausen.

Eine ganze Reihe kommen aus Nachbarorten, aber auch aus Eisleben, Artern, Roßleben oder Ringleben im benachbarten Kyffhäuserkreis. „Viele sind seit Jahren Stammkunden. Es hat sich herumgesprochen, dass alles frisch ist“, sagt Verkäuferin Kathrin Launicke.

Seit Anfang an ist die Bennungerin dabei. Im Januar 1989 noch vor der politischen Wende in der DDR haben Brigitte Apitius und ihr Mann Horst das Geschäft übernommen. Beide sind heute über 70 und stehen zum Teil noch jeden Tag selbst im Laden.

Acht bis zehn Fischgerichte täglich im Angebot

War das Geschäft erst als reine Fischverkaufsstelle gedacht, ist jetzt der Imbiss das Hauptstandbein, erzählen Launicke und ihre Kollegin Elke Dauer, die seit 1994 mit im Laden verkauft. Der Tag beginnt früh: Ab 7 Uhr werden Rohkostsalate vorbereitet, später geht es an die Zubereitung der Mittagessen.

Immerhin acht bis zehn verschiedene Fischgerichte hat der kleine Laden täglich im Angebot. Als Beilage dazu gibt es selbst gemachten Kartoffelsalat, Bratkartoffeln oder Gemüsereis.

Dazu kommen jede Menge Fischbrötchen. Der Renner sind Brötchen mit Backfisch. „Zwischen 80 und 100 Brötchen gehen in Spitzenzeiten über den Ladentisch“, sagt Launicke.

Beliefert wird Apitius' Fisch- und Imbisseck von der größten deutschen Fischmanufaktur: Mehrmals pro Woche kommt Ware aus einem Lager in Leipzig beziehungsweise direkt aus Bremerhaven an der Nordsee, berichtet Launicke.

Fischhändler wünscht sich mehr Leben in der Innenstadt Sangerhausens

Generell könne man sich nur mit Qualität von der Konkurrenz absetzen. Denn im Sangerhäuser Zentrum gibt es eine ganze Reihe Möglichkeiten, mittags etwas zu essen. Neben Gaststätten bieten Fleischer einen Imbiss an, gibt es mehrere Döner- und Wurststände. „Und Fisch ist naturgemäß teurer als ein Döner oder die Bratwust an der Ecke“, so Launicke.

Wünschen würden sich die Mitarbeiterinnen generell mehr Kunden in der Innenstadt. „Ich finde der Zuspruch hat den vergangenen Jahren nachgelassen. Es fehlt halt ein Magnet, wie es ihn beispielsweise in Nordhausen gibt“, sagte Launicke. Sie und ihre Kollegin schauen deshalb immer interessiert, was sich am benachbarten City-Center tut.

Im einstmals größten Kaufhaus der Stadt laufen seit Wochen Bauarbeiten. Der Besitzer verhandelt mit zwei Interessenten, die dort einziehen wollen. Um wenn es sich handelt, will er noch nicht sagen. „Vielleicht belebt das Projekt das Zentrum“, hoffen Kathrin Launicke und Elke Dauer. Sie glauben, es würde allen Gewerbetreibenden gut tun. (mz)