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Kühne Idee wirft viele Fragen auf

Von Daniela Kainz 26.01.2005, 16:49

Eisleben/MZ. - Für eine kühne Idee wirbt Peter Edel von der Entwicklungsgesellschaft Seengebiet Mansfelder Land in Eisleben und Umgebung. Der Geschäftsführer schlägt vor, die Landesgartenschau im Jahr 2010 in der Lutherstadt Eisleben zu veranstalten.

Edels Überlegungen machen nicht an den Toren der Lutherstadt halt. Seiner Auffassung nach sollten die besonderen Möglichkeiten von Eisleben und die landschaftlichen Reize entlang der Weinstraße Mansfelder Seen bis zu den Saalkreisgemeinden Höhnstedt und Zappendorf in einem gemeinsamen Konzept gebündelt werden. "Eine Landesgartenschau in dieser Form hat es bislang noch nie gegeben, das könnte eine Chance sein", so Edel.

Sein Vorschlag, den er dem Eisleber Stadtrat unterbreitet hat, sieht beispielsweise die Nutzung der Obst- und Gartenbautradition in Eisleben vor. Edel spricht auch von einem Freizeit- und Kulturhafen Seeburg. Verschiedene Partner aus Politik und Wirtschaft will er für seine Idee gewinnen. "Um die Lasten auf mehrere Schultern zu verteilen", wie er erklärte. Edel glaubt, dass die Region von einer Gartenschau profitiert: "Logistisch könnten städtische Betriebe oder Private eine touristische nutzbare Lösung finden, die nach der Schau in reduzierter Form weiter existiert."

Das Thema Landesgartenschau wird Edel heute mit Eislebens Bürgermeister Peter Pfützner (CDU) in einem Gespräch erörtern. Das ist auch der Grund, weshalb sich Pfützner gestern noch nicht gegenüber der MZ zu diesem Vorschlag äußern wollte. Er möchte das Treffen abwarten und sich danach eine Meinung bilden, hieß es aus dem Büro des Bürgermeisters.

Der Vorschlag wird ebenfalls Thema einer Diskussionsrunde innerhalb der CDU-Stadtratsfraktion Anfang nächster Woche sein. Vorsitzender Eduard Jantos: "Ich begrüße zwar diese Idee, doch die Frage ist, ob sie sich bezahlen lässt. Jeder kennt die angespannte finanzielle Situation der Region."

Grundsätzlichen Klärungsbedarf sieht SPD-Fraktionschef Stefan Gebhardt. "Es gibt noch so viele Dinge, die in einem Gespräch untersetzt werden müssen. Erst danach wird sich unsere Fraktion positionieren", sagte er. Als "eine schöne Idee" bezeichnete Günter Valz von der Freien Fraktionsgemeinschaft im Stadtrat den Vorschlag. Allerdings fehle Eisleben die materielle Basis. Valz riet aus diesem Grund, von der Idee Abstand zu nehmen. Wie die PDS über Edels Vorschlag denkt, war gestern nicht zu erfahren.