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Klassentreffen Klassentreffen: Rechenkünste gefragt

Von Kirsten Begert 14.10.2001, 17:04

Aseleben/MZ. - Das Wiedersehen wurde zum dritten Mal veranstaltet, aber bei Eilfeld war 1996 und 1999 immer etwas dazwischen gekommen. Trotzdem sagt er: "Spätestens auf den zweiten Blick habe ich mehr als die Hälfte erkannt." Von 60 Leuten, die Organisatorin Erika Günthner aus Bischofrode zum Treffen eingeladen hatte, waren etwa 40 erschienen. Nicht alle waren von der Einschulung in Amsdorf bis zum Abschluss in Wansleben zusammen. Nach der 4. Klasse zogen die Grundschüler nach Wansleben um und wurden dort mit weiteren Schülern aus Wansleben, Amsdorf, Teutschenthal und Höhnstedt in drei Klassen aufgeteilt, die alle im Alter von nunmehr 61 und 62 Jahren zum Treffen noch mal zusammenkommen sollten. Gelegenheit, Erinnerungen auszutauschen und vom eigenen Werdegang zu berichten.

Margit Faber aus Halle und Margitta Brames, die inzwischen in München wohnt, entsinnen sich noch an das tägliche Brötchen, das es für die Schüler gab, bevor ab etwa 1952 eine Schulspeisung eingerichtet wurde. Viele der Kinder mussten damals noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad bei Wind und Wetter zum Unterricht, schildert der Agronom Adolf Kurth aus Höhnstedt. Außerdem lebten einige Kinder, so Brigitte Herrling aus Stedten, in schlechten Wohnverhältnissen. Dennoch sind viele schöne Erinnerungen an die Schulzeit geblieben. Erika Günthner weiß noch, dass sie zur Laienspielaufführung der "Bremer Stadtmusikanten" anlässlich der Abschlussfeier den Hahn und ihre Schulfreundin Edeltraud Münnich aus Halle die Katze mimte.

Etliche erkannten sich auf den alten Fotos wieder, die in einem extra angelegten Album von Hand zu Hand gingen. Besonders die Bilder von der Klassenfahrt in den Spreewald ließen alte Geschichten aufkommen. Zum Beispiel von der Übernachtung im Heu und fehlendem Strom. Ein großer Teil der ehemaligen Mitschüler blieb in der Region, wie Manfred Buchmayer, der, wie er sagt, schon als Kind Jurist werden wollte, später dieses Fach studierte, promovierte und in Halle Rechtsanwalt wurde. Einige hat es weiter weg verschlagen. Zum Beispiel ist Hans-Dieter Unrein Oberarzt in Bad Neustadt. Einen Spaß zur Abwechslung hatte sich der ehemalige Mathelehrer Kurt Huß ausgedacht. Er brachte eine originale Prüfung aus dem Abschlussjahr der ehemaligen Schüler mit. "Überprüfungstest für Senioren im Jahre 2001", nannte er das Blatt scherzhaft.