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Katharinenstift Katharinenstift: Stall verwandelt sich in Säulenhalle

Von Daniela Kainz 16.04.2004, 16:17

Eisleben/MZ. - Den Anfang wird Dagmar Edel mit ihren Naturprodukten und regionalen Spezialitäten mit dem Markennamen "Mansfeller Rennen" wagen. Sie wird mit zwei Mitstreitern in die säulenreiche Markthalle - gleich neben der Bergschule - mit ihrem Geschäft einziehen. Im September soll es losgehen. Das ehemalige Stallgebäude ist soweit hergerichtet. In den nächsten Wochen werden sich die Handwerker auf den Innenausbau konzentrieren.

Unter Dach und Fach ist auch der Vertrag mit dem Kinderferiendienst des Mansfelder Landes. Im ursprünglichen Hauptgebäude des Katharinenstiftes will Vorsitzender Klaus Herling mit seinen Mitarbeitern ab Januar 2005 die ersten Besucher im Kinder- und Jugendgästehaus begrüßen.

Bis zu 105 Übernachtungsmöglichkeiten wird es in dem Gebäude geben, in dem gegenwärtig Wände verkleidet und Versorgungsleiten verlegt werden. "Die Hülle ist bereits fertig", so Bauamtsleiter Michael Richter. Das Gästehaus soll künftig Anlaufstelle für Schulklassen bei Projekttagen beziehungsweise Projektwochen sein. Nach den Vorstellungen der künftigen Nutzer wird auch zu Ferienspielaktionen eingeladen. Unabhängig davon sollen Kindern Freizeitangebote unterbreitet werden.

Gegenüber dem neuen Gästehaus werden im Januar des nächsten Jahres ebenfalls junge Leute einziehen. Für eine Außenwohngruppe des Kinderheimes Wolferöder Weg wird derzeit eine Wohnung hergerichtet. Im unteren Bereich des Hauses möchte die Stadt gern Künstler ansiedeln. Die Fläche bietet sich als Atelier an. Richter: "Wir verhandeln gerade mit Interessenten." Platz auf dieser Seite des Hofes ist auch für Büros einer Elektrofirma und eines Hausmeisterservices. Sie sind bereits vergeben.

In der großen Scheune auf dem Stiftsgelände wird auf zwei Etagen das Eisleber Bürgerzentrum eingerichtet. Im Sommer des nächsten Jahres soll es eröffnet werden. Der Rohbau wird im November fertig sein. Das angrenzende Gebäude soll als Lagerraum genutzt werden. Pläne gibt es selbstverständlich auch für das letzte Haus auf dem Hof. Ein Internetcafé soll eines Tages darin seinen Platz finden.

Bauamtsleiter Richter geht davon aus, dass es noch etwa zwei Jahre dauern wird, bis das Gebäudeensemble samt Freiflächen komplett neu gestaltet ist: "Vorausgesetzt, wir können auch weiterhin mit Fördermitteln rechnen und als Stadt die Eigenanteile aufbringen." Nach derzeitigen Berechnungen fließen in die gesamte Neugestaltung des Stiftsgeländes rund 4,6 Millionen Euro. Fördermittel wurden bislang vom Denkmalschutz, der Europäischen Union und vom Arbeitsamt bereitgestellt.

Firmen aus der Region arbeiten mit jungen Leuten vom Jugendstarterhof - eine Initiative für arbeitslose Jugendliche - am Katharinenstift Hand in Hand. Sie bereiteten auch das Dachgeschoss der alten Bergschule und Nebengelasse der Markthalle für den Ausbau vor. Was darin einmal Einzug halten wird, steht allerdings noch in den Sternen. "Wir suchen noch Nutzer", sagt Bauamtsleiter Richter. Es sei aber kein Problem, die Räume nach und nach herzurichten.