Jubiläum beim Hegering Jubiläum beim Hegering: Damwildbestand hat sich verdreifacht
Mansfeld/MZ/ek. - Rückblicke auf das Erreichte, Erinnerungen an viele Höhepunkte, Gespräche, Jagdhornklänge und natürlich auch flotte Tanzmusik bestimmten den Verlauf des Abends.
Hegeringvorsitzender Gerhard Fingas erinnerte an den Anfang im Jahr 1992. Die kollektive Zusammenarbeit in den Jagdgenossenschaften in der DDR gehörte der Vergangenheit an. Und obwohl nun das Individuelle in den Vordergrund trat, bildeten sich für die Ausübung des Weidwerkes erste Jagdgenossenschaften und Jagdbezirke. "Aber es begann ein Umdenken", blickte Fingas zurück. Die Verantwortung zur Erhaltung der Jagd und der Bewirtschaftung des Wildes konnte nicht von Einzelnen getragen werden, sondern musste im gemeinsamen Bestreben liegen.
Logische Schlussfolgerung war die Bildung von Hegeringen als Gremium, in dem Probleme diskutiert und gemeinsame Lösungen gesucht werden. So fanden schließlich auf Anregung der Jagdpächter Heinz Kellner aus Möllendorf und Klaus Bösel aus Gorenzen erste Beratungen statt, und da zwei Gruppen als zu klein für einen Hegering erschienen, folgten Gespräche mit der Gruppe Piskaborn.
Mittlerweile gehören dem Hegering 58 Männer und Frauen an. Zur Festveranstaltung gab es den zahlenmäßig starken Zuwachs von 13 neuen Mitgliedern - allesamt Ehefrauen der Weidleute.
Und ebenfalls ein Ehrenmitglied mehr zählt die Gemeinschaft seit Samstag. Auf Beschluss des Vorstandes wurde Angelika Watzek aus Mansfeld die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Damit wurde ihr Engagement gewürdigt, die vielseitige Tätigkeit des Hegeringes durch Öffentlichkeitsarbeit der Bevölkerung im Landkreis nahe zu bringen.
Fingas konnte in seiner Bilanz viele Höhepunkte der zehnjährigen Arbeit nennen. Dazu gehört die kreisübergreifende Bildung der Hegegemeinschaft Damwild, für die sich deren heutiger Vorsitzender Gerhard Fingas und der Revierinhaber Dieter Otto aus Mansfeld im Auftrag des Hegeringes engagierten und auch manche Debatte um den Landeshegeplan und das Bewirtschaftungsgebiet Damwild mit der damaligen Kreisjägerschaft und der Oberen sowie der Obersten Jagdbehörde ausfochten.
Heute leistet diese Hegegemeinschaft mit Weidleuten aus den Kreisen Mansfelder Land und Sangerhausen eine erfolgreiche Arbeit. Sichtbarstes Zeichen für alle Wald- und Wildliebhaber: der Anfangsbestand vor fünf Jahren von 0,4 Stücken Damwild auf 100 Hektar hat sich heute auf 1,2 erhöht, denn die Weidleute haben sich selbst ein Abschussverbot auferlegt.
Neben dieser direkten Tätigkeit für die Natur und ihre Lebewesen gibt es im ,,Grünen Thal" viele andere Aktivitäten zur Pflege der jagdlichen Traditionen und des Brauchtums sowie der Geselligkeit. Der jährliche Jägerball im "Forellenhof", das Pokalschießen, der Familientag, das Treffen zum "Bockaufgang", die jährlichen Gemeinschaftsjagden, der "Jägerstammtisch" beim Revierinhaber und Gastwirt Harald Kaiser, die Arbeit der Jagdhundeführer und vieles andere mehr sind nicht mehr aus dem Hegering wegzudenken. Nicht zu vergessen die enge Zusammenarbeit mit den Vorständen der Jagdgenossenschaften als Vertretungen der Land- und Waldbesitzer.
Deshalb zeichnete der Vorsitzende der Jägerschaft Hettstedt, Peter König, der als Gratulant zur Festsitzung gekommen war, den Vorsitzenden der Agrargenossenschaft Mansfeld Wolfgang Minning, sowie die Vorsitzenden der Jagdgenossenschaften Karl Sander aus Möllendorf, Günter Dammann aus Vatterode und Herbert Stamborski aus Mansfeld mit der Verdienstnadel des Landesjagdverbandes in Bronze aus.
Neben dieser hohen Auszeichnung für diese Freunde der Jagd gab es auch für alle Hegeringmitglieder eine bleibende Erinnerung. Mit Unterstützung des Weidgenossen Hubertus Luthardt und gesponsert von MKM erhielten sie an diesem Abend eine Erinnerungsmedaille. Und weil die Partnerinnen der Jäger großes Verständnis dafür aufbringen, dass die Hege und die Jagd viele gemeinsame Freizeit kosten, wurde ihnen am Samstag mit einer Rose Dankeschön gesagt.