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Hilfe für sozial Schwache Hilfe für sozial Schwache: Gebrauchtes im Kaufhaus

Von Kirsten Begert 15.11.2001, 18:08

Eisleben/MZ. - "Hier kann zu sozial verträglichen Preisen eingekauft werden", sagt die geschäftsführende Vorsitzende des Vereins, Edeltraud Tielo. Günstig ist das Angebot vor allem für Arbeitslose und sozial Schwache. Schrankwände, Couchgarnituren, Gardinen, Kleidung und jede Menge Spielzeug stehen in der ersten Etage des Warenhauses. "Die Preise richten sich nach dem Alter und dem Zustand der Ware", schildert Ursula Nitschke. Zum Beispiel könnte man ein Sofa für 150 Mark erwerben, versichert die 58-jährige Rollsdorferin. So wie sie haben 22 frühere Arbeitslose in dem Warenhaus als ABM-Kräfte eine neueBeschäftigung gefunden. In dem ehemaligen Domizil der Möbelbörse in der Rammtorstraße war es eng, und die Ware konnte nicht präsentiert werden, erinnert sich die gelernte Fleisch- und Wurstfachverkäuferin. "Jetzt fühlen wir uns richtig wohl." Sie erzählt, dass täglich ungefähr 25 Kunden in der Börse nach Möbeln suchen. Darunter auch Neugierige, die erst mal wissen wollen, wie die Börse für Bedürftige funktioniert.

Jens Mühling aus Siersleben arbeitet in einem Projekt, das künftig noch ausgeweitet werden soll. Der 30-Jährige baut aus alten, gespendeten Computern neue Rechner zusammen. Auf dieser Strecke sollen zukünftig arbeitslose Frauen für einen Einstieg in die Kommunikationsbranche fit gemacht werden, so Tielo, die mit der Spendierfreude der Mansfelder zufrieden ist. Gebrauchtgegenstände sind bei den Börsen willkommen und werden kostenlos abgeholt. "Nur im Sommer haben wir weniger Spenden. Dann sparen die Leute für den Urlaub und kaufen sich nichts Neues." Ab Januar wird laut Tielo der Verein mit einer Sperrmüll-Firma zusammenarbeiten und für die Börse brauchbare Möbel aussortieren.

In der Werkstatt sitzt Sabine Sermond an der Nähmaschine. "Ob Reparaturen oder Änderungen, wir machen außer Neuanfertigungen alles anfällt", sagt die 36-jährige Schneiderin. Auch diese Leistungen werden kostengünstig angeboten. "Dass es hier eine Änderungsschneiderei gibt, hat sich noch nicht genug rumgesprochen. Bald werden sie bestimmt mehr Leute in Anspruch nehmen", glaubt Heike Stieber aus Eisleben nach der Besichtigung des Warenhauses. Noch fehlen allerdings Nähmaschinen für alle vier Schneiderinnen.