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Helios-Klinik Sangerhausen Helios-Klinik Sangerhausen: Blick hinter die Kulissen

Von Beate Thomashausen 27.05.2013, 17:20
Christine Kronberg erläuterte die Aufgaben der Zentralsterilisation.
Christine Kronberg erläuterte die Aufgaben der Zentralsterilisation. Richter Lizenz

Sangerhausen/MZ - Normalerweise hält sich Christine Kronberg im Hintergrund. Diesmal nicht. Zur „Nacht der Medizin“ in der Sangerhäuser Helios-Klinik stand auch die Zentralsterilisation im Blickpunkt. Selbst Bekannte von Christine Kronberg waren ganz überrascht, sie als Akteurin im Krankenhausflur zu treffen. „Du hier? Du arbeitest im Krankenhaus“, so die ungläubige Frage. Ja tut sie und zwar schon ein paar Jahre in verantwortlicher Position. Denn, wenn sie ihren Job nicht gut macht, wäre das einfach fatal für alle Klinikbereiche. Schließlich wird in der Zentralsterilisation jede kleine Hohlnadel, jedes Skalpell, jedes Instrument - einfach alles, gereinigt, desinfiziert und so verpackt, dass jedes Team die Instrumente sofort einsatzbereit zurückbekommt. Nicht selten müssen die Instrumente sogar auseinandergebaut werden, damit jedes Eckchen gereinigt werden kann. „In unserem Geschirrspüler“, sagte Christine Kronberg schmunzelnd.

Händewaschen nicht vergessen

Von ähnlichem Fach ist auch Hygienefachschwester Heidrun Barth. Ihre fünfjährige Enkelin Anna-Charlotte weiß schon, was der Oma ganz besonders wichtig ist: das Händewaschen nämlich. Und im Krankenhaus sogar die Desinfektion der Hände. „Jeder hat schon mal von besonders resistenten Keimen gehört“, sagte sie. Dass solche gar nicht erst entstehen und schon gar nicht weiterverbreitet werden, dafür sorgt täglich ihr Team. Aber nicht nur Händewaschen ist in einem Krankenhaus wichtig. Auch Fußböden und Möbel müssen immer wieder desinfiziert werden. „Unsere Patienten sollen nicht nur Krankheiten durch Infektionen zu ihren ohnehin schon vorhandenen Leiden dazubekommen“, sagt Schwester Heidrun Barth.

Arbeit im Hintergrund

Auch eher im Hintergrund hält sich sonst Ingo Schultze. Obwohl der baumlange Apotheker nur schwer übersehen werden kann. Meist ist er in seinem Refugium zu finden - der Krankenhausapotheke. Und seinen Arbeitsplatz zu zeigen, machte ihm sichtlich große Freude. Kein Wunder. Seit Februar hat die Apotheke einen neuen Halbautomaten, der die Arbeit der elf Mitarbeiter ungemein erleichtere, so Schultze. Ganz Apotheker hatte er natürlich jede Menge Zahlen sofort abrufbereit parat, die die Besucher zum Staunen brachten: 1 300 unterschiedliche Medikamente sind in der Apotheke zu finden. Dass nicht endlos nach jedem einzelnen Medikament gesucht werden muss, dabei hilft der Halbautomat. Er kann Sendungen Zusortieren, zeigt mittels Signallämpchen an, welches Medikament angefordert wurde und wie viel davon. Ganz ohne den Menschen geht es freilich nicht, doch durch den Automaten geht es viel, viel schneller, bestätigt auch Ulrike Göbel, die wie ihr Kollege im Juni 2009 aus Eisleben nach Sangerhausen an die Klinik kam. „Wir beliefern sechs Kliniken“, berichtete Schultze den Besuchern. Und zwar sind das die Kliniken in Sangerhausen, Eisleben und Hettstedt ebenso wie drei Kliniken in Sachsen - Borna, Zwenkau und Schkeuditz. „All diese Anforderungen abzuarbeiten, hat früher den ganzen Tag in Anspruch genommen. Mit unserer neuen Technik ist das an einem halben Tag zu bewältigen“, freut sich der Apotheker. Natürlich stellt die Apotheke nicht nur Sendungen zusammen. Teilweise werden auch Salben und Zäpfchen oder auch Medikamente selbst hergestellt, wenn zum Beispiel eine spezielle Dosierung nötig ist.

Platz für Neugier

„Ich war ja bisher nur zur Entbindung im Krankenhaus“, sagte Doris Kohlstedde aus Sangerhausen. „Ich will mich doch mal informieren, wie es so abläuft im Krankenhaus und was man hier überhaupt alles tun kann.“ Bei Silke Becker und Petra Hauschild ließ sie Blutdruck messen und ihren Blutzucker testen. In der Atmosphäre der „Nacht der Medizin“ und in Begleitung ihrer Freunde bereitete das Doris Kohlstedde richtig Freude. Natürlich wünscht sie sich, dass sie nicht so schnell die Dienste der OP-Teams oder all der anderen Spezialisten in Anspruch nehmen muss, die sich und ihre Arbeit natürlich ebenfalls vorstellten. In Vorträgen und sogar in Workshops konnte sich, wer es wollte, ausführlich über die verschiedensten Themen informieren. Oder eben einfach nur mal hinter die Kulissen schauen und neugierige Fragen an Krankenhausmitarbeiter richten, die sonst nicht im Vordergrund stehen.

Heidrun Barth zeigt Anna-Charlotte wie man die Hände desinfiziert.
Heidrun Barth zeigt Anna-Charlotte wie man die Hände desinfiziert.
Bernd Richter Lizenz
Apotheker Ingo Schultze zeigte den Besuchern die neue Technik.
Apotheker Ingo Schultze zeigte den Besuchern die neue Technik.
Bernd Richter Lizenz
Bei den Rundgängen standen die Führungen in den OP-Saal ganz obenan. Alle wollten dorthin.
Bei den Rundgängen standen die Führungen in den OP-Saal ganz obenan. Alle wollten dorthin.
Bernd Richter Lizenz
Doris Kohlstedde informierte sich darüber, wie die Klinik funktioniert.
Doris Kohlstedde informierte sich darüber, wie die Klinik funktioniert.
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