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Heinrich Strenge wird Präses des neuen Kirchenkreises

Von HELGA KOCH 15.11.2009, 16:19

SANGERHAUSEN/MZ. - Heinrich Strenge aus Gonna, seit 2003 Präses im Kirchenkreis Eisleben, kandidierte als Einziger. Er wurde mit großer Mehrheit in das Ehrenamt gewählt. Ebenso wie Christa Herrmann aus Weißensee, die das Amt im Kirchenkreis Sömmerda inne hatte und Strenge als Stellvertreterin zur Seite stehen wird.

Bereits im Frühjahr hatte eine Sondersynode den Schafstädter Pfarrer Falko Schilling als neuen Superintendenten bestimmt. Mit der Herbstsynode haben die beiden, bisher selbständigen Kirchenkreise nun einen weiteren Schritt hin zu ihrer bevorstehenden Fusion getan. Denn ab Januar werden sie einen gemeinsamen Kirchenkreis bilden - mit rund 34 000 Christen. Offen ist bislang noch, welcher Propstei er zugeordnet wird. Denn Eisleben gehört zum Propstsprengel Halle-Wittenberg, Sömmerda zu Erfurt-Eisenach. Die Entscheidung werde der Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands im Dezember treffen, hieß es dazu.

Die mehrstündige Beratung in den Südharz-Werkstätten des CJD bot den Vertretern beider Kirchenkreise erneut Gelegenheit, sich kennen zu lernen und - sozusagen über die Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen hinweg - nach Gemeinsamkeiten zu suchen. Und das vor allem mit dem Ziel, das kirchliche Gemeindeleben im ländlichen Raum zu erhalten oder so umzugestalten, dass es wieder mehr Menschen anspricht und einbezieht.

Auf dieses Thema konzentrierte sich Landesbischöfin Ilse Junkermann. Erst seit August im Amt, nahm sie erstmals an einer Kreissynode teil - und das in Sangerhausen. Angesichts schrumpfender Mitgliederzahlen beschrieb sie das Gemeindeleben als Beziehungspflege zwischen Gott und den Menschen, als Prozess, für den es jedoch weder Rezepte noch fertige Gemeindeentwicklungsprogramme gebe. Sie ermunterte, die Entwicklung der Kirchengemeinden als kreativen, schöpferischen Prozess zu gestalten und zu den Menschen hinzugehen. "Der Grundton der Schöpfung ist Freude." Doch das sei nicht einfach, brauche Zeit, berge Konflikte, bedeute Trauer beim Loslassen, etwa von bisherigen Strukturen. Sie wünsche sich in der Landeskirche ein Forum, das Ideen vorstelle. Und davon gibt es einige, wie die angeregte Diskussion nach ihrem Vortrag zeigte.