Hamster im Industriepark Mitteldeutschland Hamster im Industriepark Mitteldeutschland: Gericht entscheidet nicht vor Weihnachten

Sangerhausen - Die Feldhamster im geplanten Sangerhäuser Industriepark können über Weihnachten in ihren Bauen bleiben. Anders als von der Stadt erhofft, ist am Freitag im Oberverwaltungsgericht in Magdeburg (OVG) keine Entscheidung darüber gefallen, ob die streng geschützten Nager während ihres Winterschlafs ausgegraben und umgesiedelt werden dürfen.
Das ist aber die Voraussetzung dafür, dass sich wie geplant im Frühjahr ein Gartenbauunternehmen dort ansiedeln kann. Die Firma will auf 50 Hektar Gewächshäuser errichten und Biogemüse anbauen.
OVG-Sprecher Lars Bechler begründete die Verzögerung damit, dass der Landkreis Mansfeld-Südharz noch eine Stellungnahme angekündigt habe. Diese müsse der Stadt und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) zugestellt werden. Beide hätten dann die Möglichkeit, darauf zu reagieren. Deshalb sei auch ungewiss, ob das Gericht in der Woche nach Weihnachten eine Entscheidung fällen werde.
Der BUND wehrt sich gegen das Ausgraben der Hamster.
Der Landesvorsitzende Ralf Meyer hatte gesagt, dass man alle juristischen Schritte prüfen werden, um die Ansiedlung auf der geplanten Fläche zu verhindern. „Hier droht das Kerngebiet der Sangerhäuser Hamsterpopulation zerstört zu werden.“ Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) zeigte sich enttäuscht: „Wenn man bedenkt, dass die Wochen verstreichen und so eine für die Region wichtige Investition verzögert wird, dann kann ich kein besinnliches Weihnachtsfest genießen.“ (mz)