Gunter Gabriels kurzer Auftritt
Eisleben/MZ. - Im Festzelt lief allerdings nicht alles wie am Schnürchen. Zwar gelang Bürgermeister Peter Pfützner der Fassbieranstich und auch die Blasmusiker aus Kutna Hora spielten in bewährter Manier, doch der Auftritt des Stargastes Gunter Gabriel stand unter keinem guten Stern. Die mehr als halbstündiger Verspätung des "Mannes aus dem Volk" (so wurde er angekündigt) nahmen die Gäste noch gelassen hin. Zumal sich Gabriel damit entschuldigte, im Stau gestanden zu haben. Während seines ersten Liedes (Ich fahr' 'nen 30-Tonner-Diesel) mokierte der Sänger immer wieder, dass seine Monitorbox stumm blieb.
Als es aber die Techniker auch während des zweiten Liedes nicht hinbekamen, der Box Töne zu entlocken, gab Gabriel entnervt auf. Mitten im Lied verstummten er und seine Band, der Sänger verschwand aus dem Zelt. Auf Nimmerwiedersehen. Mehr Gabriel bekamen die Festzelt-Gäste nicht zu hören. Die Besucher waren zwischen Enttäuschung und Verständnis hin und her gerissen. "Es ist peinlich für die Techniker und für Gabriel", so ein junger Mann. Der Moderator tat sein Bestes, die Stimmung aufrecht zu erhalten.
Davon bekamen Angi und Wiese nichts mit. Die beiden Kälber, die als Maskottchen der Eisleber Wiese erstmals im Zug mittrotteten, stand da schon wieder im Stall von Karl-Hermann Köhler in Unterrißdorf. "Es hat alles wunderbar geklappt", freute sich der Mann, der die beiden Wiesenkälbchen groß gezogen hat. Zur Erinnerung hinterließen die beiden Kälber zwei große Kuhfladen auf dem Pflaster in der Sangerhäuser Straße.
Seine Wiesenpremiere erlebte auch Thomas Fischer vom Bergwerksbahnverein. Der Volkstedter schlüpfte diesmal ins Kostüm eines Herold des Kaisers und verkündete, dass Eisleben den Markt abhalten darf. Derweil verteilte drei Frauen der Bäckerei Morgenstern unter den Zaungästen frisch gebackenen Pflaumenkuchen, der längst alle war, als Gunter Gabriel das Handtuch warf.