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«Glück-Auf»-Kleingärtner bewerben sich um Podestplatz

Von MANFRED DEIDECK 08.10.2009, 15:34

SANGERHAUSEN/MZ. - An diesem Tag werden nämlich die Sieger des 2. Landeswettbewerbes "Gärten im Städtebau" in Sachsen-Anhalt geehrt. Insgesamt beteiligen sich 13 Kleingartenvereine. Die Podestsieger bekommen dann die Chance, am Bundeswettbewerb teilnehmen zu können.

Vereinsvorsitzender Hans-Joachim Jager begrüßte die Mitglieder der Bewertungskommission vom Landesministerium für Umwelt und Landwirtschaft und vom Landesverbandes der Gartenfreunde und führte sie anschließend durch die Anlage. Es wurde jedoch nicht nur in Augenschein genommen, sondern es wurden auch zahlreiche Fragen - auch unbequeme - gestellt. Schnell wurde so klar, die Kommission interessierte sich nicht nur für die Schokoladenseite der Gartenanlage. Jahreszeitlich bedingt waren zudem die Kleingärtner bereits damit beschäftigt, ihre Gärten winterfest zu machen.

Der Vorsitzende der Bewertungskommission, Rolf Möhrke, sagte, dass die Kommission sich speziell für die Zusammenarbeit zwischen Kleingärtner und Stadt interessiere. Zumal jede Kleingartenanlage auch ein Teil der öffentlichen Grünflächen einer Stadt ist.

Aber auch soziale Aspekte wurden hinterfragt. Mit Blick auf die rund 20 Parzellen, die derzeit in dem Kleingartenverein brachliegen, warf die Kommission die Frage auf: Werden beispielsweise auch Ausländer aufgenommen, die hier ihre neue Heimat gefunden haben? In der Vereinsanlage "Glück Auf" ist dies bisher nicht der Fall.

Diesbezüglich machte aber der Sangerhäuser Vorsitzende des Kreisverbandes der Gartenfreunde, Armin Matzke, Mut, sich zu öffnen. "In der Anlage 'Sonnenland' haben wir mit der Integration gute Erfahrungen gemacht." Es sei aber auch nicht so, dass wir ein Sammelbecken für Leute sind, die mit ihrer Freizeit nichts anfangen können, machte der Kreisvorsitzende deutlich. "Wir geben aber jedem die Chance, sich zu verwirklichen."

Glück-Auf-Vorsitzender Jager sagte, dass sein Verein "sehr enge Kontakte zum Kinder- und Jugendhaus Kupferhütte pflege". So werden die Heimkinder zu Gartenfesten eingeladen und kostenlos beköstigt. Gefragt wurde auch nach der Zusammenarbeit mit der Tafel. Dazu erklärte Matzke, dass der Verband versucht habe "da den Fuß reinzubekommen". Die Tafel soll aber darauf bisher nicht reagiert haben.

Es gab aber auch bereits Vorstellungen und Ideen, um künftig leer stehende Parzellen nicht einfach der Natur zu überlassen. Die Kommissionsmitglieder regten an, einen Mustergarten mit Obstbäumen anzulegen. Sie halten es für eine gute Möglichkeit, um vor allem auch jungen Leuten Anregungen zur Gestaltung ihres Gartens zu geben. Matzke nutzte die Gelegenheit, um auf die gute Zusammenarbeit mit dem Europa-Rosarium hinzuweisen. So finden alljährlich Schulungen und Vorträge statt. Rosen- und Baumschnitt sind dabei wichtige Themen.