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Gilde der Gästeführer Gilde der Gästeführer: Originale gehen eine Ehe ein

Von Daniela Kainz 01.07.2004, 16:11

Eisleben/MZ. - Die Privatleute verstehen sich nicht als Konkurrenz zu touristischen Einrichtungen der Kommunen. "Wir sind eine Ergänzung, aber kein Ersatz für Touristencenter", so Andreas Sonntag. Der Grillenberger, der als Bergmönch Touristen begleitet, wurde zum Obergildemeister gewählt und will sein Amt künftig nach dem Motto wahrnehmen: "Unter Tage achte ich darauf, dass nichts passiert und über Tage, dass etwas passiert."

Nach seinen Vorstellungen und denen seiner Mitstreiter soll die Gilde die Aktivitäten der Mitglieder vernetzen. Die Gästeführer wollen die Touristen von einem Ort zum anderen führen, wo sie bereits vom nächsten Gästeführer erwartet werden. Dahinter steckt das Anliegen, Besuchern das traditionsreiche Mansfelder Land mit seiner einmaligen Bergbaugeschichte auf vielfältige Weise näher zu bringen.

Die Gilde setzt bei der Präsentation der Region auf historische Figuren. So dürfen auch nur Gästeführer Mitglieder werden, die in Kostümen und auf schauspielerische Weise die Sehenswürdigkeiten des Mansfelder Landes vorstellen.

Dass Führungen mit Originalen bei den Gästen sehr beliebt sind, belegte Torsten Lange, Eislebens Gildemeister, mit Zahlen. Seit November hat er als Nachtwächter Ambrosius 97 Touristengruppen zu später Stunde durch die Gassen der Lutherstadt geführt. "Auch viele Einheimische fühlten sich angesprochen und konnten von mir begrüßt werden", so Lange. Ähnliche Erfahrungen sammelte Renate Becke. Als Kräuterhexe Tilly empfängt sie ihre Gäste auf Schloss Allstedt: "Es werden immer mehr Leute."

Für die Zukunft wünscht sich die Gilde weitere Mitstreiter und eine gute Zusammenarbeit mit den jeweiligen Touristinformationen, Städten und Gemeinden - im Interesse aller. Peter Schulze, der Bergkobold von Sangerhausen: "Wir leben in einer Welt ohne Grenzen, dass sollten wir nutzen."