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Gartenverband ist für Kompostieren

Von WOLFRAM BAHN 11.11.2009, 18:06

SANGERHAUSEN/MZ. - Schon seit Jahren werbe man bei den Kleingärtnern dafür, wenn möglich auf das Verbrennen zu verzichten, sagte Armin Matzke, der Vorsitzende Kreisverbandes der Gartenfreunde Sangerhausen, auf Anfrage der MZ. Auch bei den Kleingärtnern im Mansfelder Land ist man der gleichen Auffassung. Mittlerweile sei es nur noch eine Minderheit der Gartenfreunde, die ihre nicht kompostierbaren Abfälle verbrennt, erklärte Matzke.

Nach seinen Angaben hat sich in den Kleingartenanlagen immer mehr die Ansicht durchgesetzt, die Gartenabfälle lieber zu verwerten als sie den Flammen zu übergeben. "Wir sind jedenfalls nicht die Schmorteufel der Nation", erklärte Matzke auch im Hinblick auf die anhaltende Kritik gegen die riesigen Qualmwolken, die jedes Jahr im Frühjahr und Herbst die Landschaft verpesten. Grundlage ist eine umstrittenen Verordnung des Landrates, die das Verbrennen von nicht kompostierbaren Gartenabfällen in dieser Zeit erlaubt.

Wer sich an die Vorgaben des Verbandes halte, dem bleibe höchstens ein kleiner Haufen mit kranken Ästen oder befallenem Kartoffelkraut zum Anzünden, sagte Matzke, der selbst nichts mehr verbrennt. Dabei sollte man natürlich unbedingt Rücksicht auf seine Nachbarn und die Wetterlage nehmen. Nach seinen Worten sind inzwischen zahlreiche Gartenanlagen dazu übergegangen, eine Verbrennstelle für alle einzurichten. Dadurch ließen sich die Feuer terminlich steuern, aber auch besser kontrollieren, so Matzke. Man arbeite auch eng mit dem Ordnungsamt zusammen, um bei Verstößen sofort eingreifen zu können, sagte er weiter.

Der Gartenverband könnte auch damit leben, wenn das Verbrennen grundsätzlich verboten würde. Dann müsste der Landkreis allerdings eine vernünftige Alternative anbieten, beispielsweise eine regelmäßige Entsorgung. In einigen Nachbarkreisen hat man damit bereits gute Erfahrungen gemacht. Es dürfe aber nicht dazu kommen, dass die Abfälle infolge eines fehlenden Angebots irgendwo in der Landschaft landen, so Matzke, der mit seinen wöchentlichen Gartentipps beim MDR-Fernsehen auch landesweit bekannt geworden ist.

Dass bei einer Ted-Umfrage der MZ fast zwei Drittel der Anrufer gegen eine Abschaffung der Verbrennordnung waren, hat ihn ein wenig überrascht, aber nicht gänzlich verwundert. Offenbar sind die Feuer für viele noch wie ein archaisches Ritual, auf das man aus alter Gewohnheit einfach nicht verzichten möchte, glaubt Matzke.

Im Zuge der Erstellung eines neuen, einheitlichen Abfallwirtschaftskonzeptes für den Landkreis, das im Jahre 2011 in Kraft treten soll, spielt auch die Entsorgung des Grünschnitts eine Rolle. Wie die Vorstellungen dazu konkret aussehen sollen, das wollen der Landkreis und der federführende Eigenbetrieb Abfallwirtschaft noch mit dem Kreistag beraten.