FKK-Wanderer beschweren sich FKK-Wanderer beschweren sich: Sturmschäden blockieren Nacktwanderweg

Wippra - Der Wald voller umgestürzter Bäume, der Holzpreis im Keller und der Borkenkäfer auf dem Vormarsch - das sind bei weitem nicht die einzigen Probleme, mit denen man sich gut vier Monate nach Orkan „Friederike“ im Landesforstbetrieb Süd herumschlagen muss.
Am Rande einer gemeinsamen Übung mit Rettungsdienst und Feuerwehr berichtete Forstbetriebsleiter Holger Koth von einer Beschwerde, die ihm mit der Aufforderung zur Stellungnahme aus dem Landesumweltministerium zugeleitet wurde.
Nacktwanderweg bei Wippra noch durch Sturmschäden blockiert
Ein Hallenser habe sich in einem Schreiben bei Ministerin Dalbert (Grüne) darüber beschwert, dass der Nacktwanderweg bei Wippra noch immer durch Bäume blockiert sei, die im Sturm umgestürzt sind. Seiner Klageschrift hatte der wanderfreudige Anhänger der Freikörperkultur mehrere Fotos beigefügt, die belegen sollten, wie beschwerlich bis unmöglich das textilfreie Wandern auf dem FKK-Weg zurzeit ist.
Auf eine MZ-Anfrage zum benachbarten Talsperrenrundweg hatte Holger Koth bereits Mitte Mai erklärt, dass man nach den massenhaften Schäden im Forstbetrieb Süd noch immer schwer damit beschäftigt ist, das Sturmholz aufzuarbeiten und aus dem Wald zu schaffen, damit es nicht zum Brutplatz für den Borkenkäfer wird. Dort, wo man gerade mit der Technik im Wald sei, versuche man stets auch gleich die blockierten Wanderwege herzurichten, sagt Koth.
Naturistenstieg Harz besteht seit acht Jahren
Orkan „Friederike“ hat die Forstreviere des Landesbetriebs Süd besonders schlimm getroffen. Hier sind allein im Landeswald rund 140.000 Festmeter Holz gefallen, im Privat-, Kommunal- und Kirchenwald schätzungsweise weitere 320.000 Festmeter.
Der auch als Naturistenstieg Harz bekannte Nacktwanderweg bei Wippra ist just am Dienstag acht Jahre alt geworden. Am 29. Mai 2010 wurde er offiziell eröffnet. Ursprünglich führte er als rund 18 Kilometer langer Kurs von der Wippraer Talsperre durch das Wippertal nach Dankerode und zurück.
Nachdem sich bekleidete Ausflügler und auch Anwohner über unverhoffte Begegnungen mit nackten Wanderern beschwert hatten, wurde im Jahr nach der Eröffnung eine neue Route ausgewiesen. Sie ist etwa 13 Kilometer lang, führt durch ein weniger genutztes Waldstück nahe Wippra und ist so gut ausgeschildert, dass Nacktwanderer nicht mehr versehentlich auf Abwege geraten können.
Der Start des Naturistenstiegs befindet sich nach wie vor an der Wippertalsperre. Die Route kann selbstverständlich auch von bekleideten Wanderern genutzt werden. Sie müssen aber auf die Begegnung mit Nackten gefasst sein. (mz)