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Fischerfest am Kerner See Fischerfest am Kerner See: Riesiger Hecht als Superstar

Von Susanne Bernstein 28.03.2004, 17:29

Rollsdorf/MZ. - Sonnenaufgang und eisiges Wasser - Fischerromantik lockte am Samstag fast 1 500 Besucher an den Kerner See in Rollsdorf. Einmal im Jahr lädt Ulrich Kulawik, Betreiber des Fischerhofes, zum Fest ein.Bereits um 5.30 Uhr ging es auf den See zum Abfischen. In großen Zugnetzen werden die Fische gefangen. Diese Art zu Fischen ist eine ganz spezielle für Binnengewässer. 13 Männer haben rund eineinhalb Tonnen Fisch an Land geholt. Zehn Fischsorten konnten die Besucher

kennen lernen, von A wie Aal bis Z wie Zander, ob als Belag auf dem Brötchen, als Filetstücke in der Suppe oder geräuchert aus dem Ofen, und der war am meisten begehrt. Aber auch das Interesse an lebenden Fischen war groß. Ob als Osterkarpfen, Sonntagsmahl oder für den Gartenteich, die Schlange vor den Schaubecken wollte nicht abreißen. Brigitte Thormann und Gisela Brandt aus Halle waren mit ihren Männern gekommen, um sich das Sonntagsmahl zu sichern.

Die größten Fische wurden in einem bunten Schaubecken gezeigt. Publikumsmagnet war ein 1,28 Meter lange Hecht. Über 15 Kilogramm brachte der 15 Jahre alte Bursche auf die Waage. Gefangen hatte den Riesen-Hecht Andreas Kampa, Freund von Kulawik und selber Diplom-Fischwirt. Der Kraftakt, den Riesen an Land zu ziehen, "hat mich an den alten Mann und das Meer erinnert", sagt Kampa. Zur Vorbereitung des Festes ist etwa eine Tonne Fisch durch seine Hände gegangen. Der Mann war extra aus Berlin gekommen.

Mit Kampa trugen 32 Helfer zum Gelingen des Festes bei. Auch Vater Heinz Kulawik hat wie jedes Jahr mit zugepackt, so wie Uli Kulawiks Sohn Christian mit Freundin Diana Thomas. "Das Fest bereiten wir schon seit einer Woche vor", erzählt Diana. Man müsse an soviel denken, vom Kugelschreiber bis zur Stromversorgung. Das gute Wetter hat viele Besucher an den See gelockt. Es war ein Kommen und Gehen, zeitweise wurde die Parkplätze knapp.

Natürlich gebe es Stimmen von Anglern, so der Betreiber, der Ingenieur für Binnenfischerei ist, die meinen, der Fischhof würde durch das Fest den See leer fischen. "Das ist ärgerlich. Ich habe diesen Beruf erlernt und kann einschätzen, was richtig und was falsch ist", sagt Ulrich Kulawik.