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Fernwasser Fernwasser: Bau der neuen Leitung von Nienstedt nach Sangerhausen fast abgeschlossen

Von Helga Koch 22.08.2018, 11:23
Noch sind nicht alle Teile angeschlossen.
Noch sind nicht alle Teile angeschlossen. Schumann

Einzingen - Die Ungeduld vieler Sangerhäuser ist groß. Vor allem angesichts der Trockenheit und der seit fast einem Vierteljahr verordneten strengen Wasser-Sparmaßnahmen. Doch einen Termin, ab dem das Trinkwasser aus der Rappbodetalsperre in die Hochbehälter für Sangerhausen und Umgebung strömen wird und in den Haushalten ankommt, gibt es noch nicht.

Mittlerweile ist die knapp acht Kilometer lange Leitung von Nienstedt nach Sangerhausen nahezu komplett verlegt. Sie rechneten damit, sagt Geschäftsführerin Jutta Parnieske-Pasterkamp vom Wasserverband Südharz, dass die Leitung in der ersten Septemberwoche zum Betrieb freigegeben werden kann.

Fernwasserleitung: Wasserproben sollen entnommen und im Labor untersucht werden

Womöglich könnte das aber auch schon Ende nächster Woche passieren. Das hängt, wie Parnieske-Pasterkamp erläutert, von mehreren Faktoren ab. „Die Proben für die hygienischen Freigaben werden ab dem kommenden Montag in zwei Schritten genommen.“ Dann werden sie im Labor untersucht, was etwas Zeit in Anspruch nimmt.

„Die Freigabe zum Betrieb kann daher frühestens gegen Ende der kommenden Woche erfolgen.“ Der Wasserverband gehe aber eher von der ersten Septemberwoche aus. Denn die Leitung könne erst in Betrieb genommen werden, „wenn das Trinkwasser hygienisch in Ordnung ist“.

Fernwasserleitung muss noch an vier Stellen fertiggestellt werden

Hinzu kommt, dass die Leitung noch nicht ganz komplett ist. „Sie ist an vier Stellen noch nicht fertiggestellt“, sagt die Geschäftsführerin. Dort fehlten noch Verbindungsstellen. Unter anderem gibt es zurzeit noch eine große Baugrube am Einzinger Bach, wo ein sogenanntes Entleerungsbauwerk entsteht. Es wird benötigt, um die Leitung spülen und das Wasser ablassen zu können. Die Spundwände am Einzinger Bach sind aber schon längst gesetzt, doch auch hier müssen noch mehrere Leitungssegmente eingefügt werden.

Die Baugrube werde erst verfüllt, kündigt die Geschäftsführerin an, wenn das Fernwasser fließt. Unterdessen hat sich die Versorgungssituation in der Kreisstadt immer noch nicht entspannt. „Die Hochbehälter können derzeit über Nacht nicht vollständig gefüllt werden“, sagt Parnieske-Pasterkamp. Beide fassen jeweils 5 000 Kubikmeter Wasser und sind so umgerüstet, dass quasi nahtlos das Fernwasser eingespeist werden kann.

Um den hitzebedingt höheren Wasserverbrauch zu decken, hatte der Zweckverband schon ab Anfang Juni zusätzlich Wasser aus Grillenberg nach Riestedt und Sangerhausen eingespeist. Der Verbrauch im Raum Sangerhausen konnte durch strenge Sparmaßnahmen um etwa 15 Prozent verringert werden. Sie gelten übrigens nach wie vor, zumal ergiebige Niederschläge weiter ausbleiben. (mz)