Ex-Profi spricht über die WM Ex-Profi spricht über die WM: Norbert Nachtweih glaubt noch an die Titelverteidigung

Sangerhausen - Ex-Fußball-Profi Norbert Nachtweih (62) winkt ab. „Ich habe noch gar kein richtiges Fußball-Fieber während dieser Weltmeisterschaft bekommen,“ sagt der gebürtige Sangerhäuser, der mit sechs Jahren das Fußball-Einmaleins bei Motor Sangerhausen erlernte.
Das war gewissermaßen der Start in eine Kicker-Karriere, die den Abwehr- und Mittelfeld-Spieler über den HFC und die DDR-Junioren-Nationalmannschaft zu Eintracht Frankfurt bis hin zum FC Bayern München (1982-1989) führte. Mit einer gehörigen Portion Fußball-Wissen und jeder Menge Erfahrungen ist der Sachsen-Anhalter als Nachwuchs-Trainer wieder zurück bei der Eintracht in Frankfurt.
Nachtweih glaubt noch an deutschen WM-Titel
Auch wenn das Deutsche Nationalteam in den beiden Vorrundenspielen noch nicht wirklich überzeugt hat, so hat Nachtweih den Weltmeister noch lange nicht abgeschrieben. „Wir wissen doch alle, dass Deutschland eine Turniermannschaft ist. Das haben sie doch oft genug unter Beweis gestellt“, sagt der Fußballexperte und hält die Titelverteidigung für machbar. Gleichwohl hat Nachtweih auch eine WM-Vorbereitung der Deutschen gesehen, „bei der ich mich nicht richtig wohlgefühlt habe“, sagt er.
Und so zählt der Senior auch die Franzosen, Brasilianer und die Spanier zum engsten Favoritenkreis auf den Titel. „Die müssen sich aber auch alle noch steigern“, sieht Nachtweih durchaus noch spielerische Defizite bei den Top-Teams. Zumal die Gruppenspiele bislang fast alle von der Taktik geprägt sind.
„Mir fehlen ganz einfach die schnellen Angriffe über die Flügel, wie sie die Bayern praktizieren“, schwärmt der Wahl-Frankfurter von den Münchner Tugenden. Auch das Zweikampfverhalten einiger Spieler ließe zu wünschen übrig. Aber vielleicht wird sich das am Mittwoch ändern, wenn das Spiel gegen Südkorea ansteht.
(mz)