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Erster Kumpelplatz eingeweiht

Von Helga Koch 30.10.2007, 17:43

Sangerhausen/MZ. - In der Friedrich-Engels-Straße, nahe am "Bergmann", lässt das ideenreich gestaltete Areal die achthundertjährige Geschichte des Kupferschieferbergbaus in der Region lebendig werden und hebt zugleich dessen Bedeutung für die Stadt Sangerhausen hervor.

Der Platz soll aber nicht nur Erinnerungen an den vergangenen Bergbau wecken, indem etwa der Grundriss des Thomas-Müntzer-Schachtes durch Granitsteinpfade oder als dunkle Kontur auf Sonnenschirmen gezeigt wird. Vielmehr soll der Platz für die Menschen in der Westsiedlung künftig ein lebendiger Treffpunkt werden, "an dem sie sich begegnen, wo sie diskutieren, zu Lösungen kommen und in Freundschaft auseinander gehen. Kinder, Erwachsene und Alte. Jede Gruppe von Menschen, die denkbar ist", wie sich Superintendent Gottfried Appel wünscht.

Marion Rohland und Anette Karst vom Verein MitBürger schilderten, dass sie im Bergarbeiterverein, in Einwohnern und Geschäftsleuten aus der Siedlung innerhalb kurzer Zeit engagierte Partner fanden. Unterstützung bekam der Verein bei der Gestaltung des Platzes auch im Sangerhäuser Stadtrat und bei der Stadtverwaltung, bei der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft als Eigentümer des Grundstücks sowie bei der Berliner Architektin Susanne Ahner und Landschaftsarchitekt Matthias Därr aus Halle.

Ein Stück Kupferschiefer, Dokumente und alte Fotos zur Sangerhäuser Bergbaugeschichte wurden zusammengetragen. Seit Dienstag liegen sie in einem schwarzen Koffer, der wiederum in einer eher symbolischen Schachtröhre unter einer Platte versenkt wurde. Aber nur für ein knappes Jahr.

Wenn der Schatten der Planetenkugel der riesigen Sonnenuhr auf die Platte fällt, soll sie erstmals gehoben werden. Nach Jürgen Sanders Berechnungen, der die Idee beigesteuert hat, wird das am 9. September 2008 um 15 Uhr sein. Dann ist es Zeit, den Koffer ans Tageslicht zu holen, in alten Dokumenten zu stöbern und neue hinzuzufügen. Zum Beispiel Fotos, die während der bevorstehenden Sanierung der Friedrich-Engels-Straße 1 bis 7 entstehen. Von Kindern, die auf den Balken und Tauen balancieren. Von Neugierigen, die den granitgepflasterten Grundriss des Schachtes betrachten, die Inschrift auf dem Stein und der Metallplatte lesen. Von Anwohnern, die sich zum Plauschen oder zum Grillabend zusammensetzen...