1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Die Jubilarin war auf einmal zwei Jahre älter

Die Jubilarin war auf einmal zwei Jahre älter

23.06.2008, 15:18

Nienstedt/MZ/sro. - Bei der Erarbeitung der Festbroschüre "Brandschutz in Nienstedt - Von den Anfängen bis 2007" entdeckten Werner Reich und Heidrun Wagner in der Präsenzliste vom 1. Feuerwehrkreisverbandstag am 13. August 1908 in Sangerhausen: Der Gründungstag der Feuerwehr in Nienstedt war der 26. September 1886. Somit ist die Jubilarin sozusagen über Nacht zwei Jahre älter geworden.

Schon zur Festsitzung erhielten die Feuerwehrleute bei einem Dia-Vortrag des Ortschronisten Werner Reich einen Einblick in die Entwicklung des Brandschutzes im Ort. Am Samstag hatten die 37 Feuerwehrleute unter der Leitung von Wehrleiter Heiko Hesselbach zum Festplatz auf den Teichdamm eingeladen. Neben einer Ausstellung von historischen Feuerwehrgerätschaften wurde hier in praktischen Übungen, aber auch mit viel Humor, die Arten der Brandbekämpfung in den letzten drei Jahrhunderten demonstriert. Das begann damit, dass Jens-Uwe Eder als Nachtwächter ins Horn tutete und die Leute eine Eimerkette bildeten, um die "brennende" Scheune zu löschen. Die zweite historische Löschaktion demonstrierten die Riestedter mit ihrer Handdruckspritze aus dem Jahre 1901. Die nächst höhere Stufe der technischen Ausrüstung, einer "Pferdespritze" aus dem Jahr 1881, konnten die Nienstedter wieder selbst aufbieten. Den Vorspanndienst bei der ersten Motorspritze lieferte dann der Nachbarort Einzingen. So wurde das mit Planen hergestellte Dekorationsbild einer Fachwerkscheune sieben mal "gelöscht".

Wehrleiter Hesselbach hofft auf einen gewissen Werbeeffekt: "Nachwuchs können wir immer gebrauchen." Im Moment gibt es nur 16 aktive Einsatzkräfte im Ort. Ein Lichtblick ist die Ausbildung von drei Jugendlichen in der Jugend- bzw. Bambinifeuerwehr von Mittelhausen.