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Innenräume sind tabu Corona-Einschränkungen: Tafel in Sangerhausen arbeitet weiter

Von Grit Pommer 13.11.2020, 09:45

Sangerhausen - Auch unter den aktuellen Bedingungen der verschärften Corona-Eindämmungsverordnung arbeitet die Sangerhäuser Tafel weiter zu den gewohnten Ausgabezeiten, sagt Lydia Freimann, die Geschäftsführerin der Arbeits- und Bildungsinitiative (Abi), unter deren Dach die Tafel läuft. Nach wie vor könne man allerdings keine Kunden in die Tafel-Räume hereinlassen, weil dann der Mindestabstand von 1,50 Meter nicht mehr gewährleistet werden kann. Seit die Tafel nach einer Corona-Pause im April wieder geöffnet wurde, läuft die Lebensmittelausgabe am hintere Zugang, über den die Mitarbeiter normalerweise nur die Lebensmittellieferungen in Empfang nehmen.

„Wir haben für die Möglichkeit gesorgt, dass die Leute auch wieder auswählen können und nicht alles vorgepackt überreicht bekommen“, sagt Freimann. Auf die Abstände in der Schlange müsse man immer wieder hinweisen, von allein würden sie einfach nicht eingehalten. Die 1,50 Meter sind aber die Voraussetzung dafür, dass die Lebensmittelausgabe überhaupt öffnen darf. Seit der Coronakrise registriere die Tafel wieder eine steigende Zahl von Kunden. „Im vergangenen Jahr hatte das etwas abgenommen, aber jetzt gehen die Zahlen wieder hoch“, sagt Freimann. Zum Glück habe sich auch die Lage bei den Lebensmittelspenden wieder entspannt.

Wegen Corona: Weihnachtsfeier für die Tafel-Kinder ist abgesagt

„Zwischendurch hatten wir mal Sorge, dass es wirklich eng werden könnte“, berichtet die Abi-Chefin. Mittlerweile komme aber in den überregionalen Zentrallagern der Tafeln wieder mehr an. „Und unsere ortsansässigen Spender halten uns weiter die Treue, darüber sind wie sehr froh“, so Freimann. Was nach wie vor nicht möglich sei und den Menschen auch sehr fehle sei die Möglichkeit, sich in den Tafelräumen bei einer Tasse Kaffee oder Tee zusammenzusetzen.

„Viele, die sonst kaum andere soziale Kontakte haben, leiden darunter“, weiß Freimann. Und noch eine Tradition ist in diesem Jahr Corona zum Opfer gefallen. Die Weihnachtsfeier für die Tafel-Kinder wird es nicht geben. Man lasse sich aber etwas anderes einfallen, verspricht Freimann. (mz)