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Burschen-Games Burschen-Games: Starke Männer messen sich im kuriosen Wettkampf

Von Grit Pommer 26.09.2019, 09:37
Bei den Burschen-Spielen in Riestedt machten die Blankenheimer eine gute Figur. Im Foto Steve Bauer beim Sandsackweitwurf.
Bei den Burschen-Spielen in Riestedt machten die Blankenheimer eine gute Figur. Im Foto Steve Bauer beim Sandsackweitwurf. Maik Schumann

Gonna - Die starken Männer aus der Region werden am kommenden Samstag wieder in den Wettstreit treten. Zum ersten Mal lädt dabei der Burschenverein Gonna zu den Burschen-Games ein.

Die Gonnaer haben im vergangenen Jahr den Wettkampf in Sotterhausen gewonnen - damit war klar, dass sie die Auflage 2019 ausrichten würden.

Kein Festplatz in Gonna

„In Gonna fehlt uns allerdings ein Festplatz mit Stromanschluss“, sagt Frank Mehnert, der Vorsitzende der Burschenschaft. Deshalb weicht man mit den Wettkämpfen auf das Gelände an der Turnhalle in Obersdorf aus.

Dort werden am Samstag bis 9 Uhr die Teams der teilnehmenden Mannschaften eintreffen. Mit am Start sind die Burschenvereine aus Nienstedt, Holdenstedt, Sotterhausen, Beyernaumburg, Einzingen, Mittelhausen, Emseloh, Blankenheim, Riestedt und Wettelrode. Sie entsenden jeweils ein vier bis sechs Burschen starkes Team, in den Spielen werden dann jeweils vier Mann antreten.

Abstruse Disziplinen

Ab 9.30 Uhr messen sie sich in Wettbewerben wie Gummistiefel-Zielwurf und Bier-Pong. Nach einer Mittagspause geht es dann in eine zweite Runde, in der die kompletten Teams in Gruppenspielen gegeneinander antreten.

„Zum einen bei einer Art Zweifelderball“, sagt Mehnert. Zum anderen müssen sie mit Schwämmen so schnell wie möglich Wasser aus einem Bottich holen und in ihren Wettkampf-Eimer füllen, bis der Füllstrich erreicht ist.

In die Burschenspiel-Runde sind die Gonnaer vor zwei Jahren aus reinem Zufall reingerutscht, erzählt Mehnert. „Ich hatte damals bei Facebook die Ankündigung für den Wettkampf in Riestedt gelesen und einfach mal in einer Mail angefragt, ob wir nicht mitmachen könnten“, berichtet er. Natürlich konnten sie.

Beinah hundertjährige Tradition

Seitdem sind die Gonnaer fester Bestandteil des jährlichen Wettkampfs und konnten sich gleich bei ihrer zweiten Teilnahme im vergangenen Jahr für die Gastgeberschaft 2019 qualifizieren.

Rund um die Spiele wird man sich in Obersdorf bestens um das leibliche Wohl der Gäste kümmern. „Wir haben Rundumversorgung“, verspricht Mehnert. Jeder, der zuschauen will, sei herzlich eingeladen.

Der Burschenverein in Gonna blickt mindestens auf eine fast hundertjährige Geschichte zurück. „Die ältesten Bilder stammen von 1922“, sagt Mehnert.

Wettkampf auch in der DDR ausgetragen

Die Tradition, dass sich die tatkräftigen Männer des Ortes gemeinsam um die Ausrichtung von Festen kümmern, hat sich auch über die DDR-Zeit hinweg erhalten.

Heute gehören dem Verein gut 50 Mitglieder an. Eintreten kann man im Grunde, wenn man das Alter von 15 Jahren erreicht hat und die Eltern ihr Einverständnis erklären.

„Meist bringt ja der Vater seinen Jungen mit in den Verein“, sagt Mehnert. Ohne extra „Papazettel“ darf man ab dem 16. Geburtstag bei den Gonnaer Burschen mitmachen.

Zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr richten sie die Dorffeste aus, kümmern sich um den Kinderfasching und den Ostertanz. Ihr wichtigster Termin im Jahr ist allerdings der Burschentanz am Pfingstwochenende.

„Auf so ’nem Dorf sieht man sich einmal im Jahr so richtig - und das ist zu Pfingsten“, sagt Mehnert. Von Freitag bis Montag wird dann gefeiert - unter Männern, aber auch mit der Familie. (mz)