Kontaktloser Verkauf bewährt sich: Berufsimker Ralf Kolbe verkauft nun auch in Sangerhausen Honig

Sangerhausen - Die Premiere in Roßla und der zweite Streich in Questenberg sind gut angelaufen. Jetzt hat Berufsimker Ralf Kolbe auch in Sangerhausen einen Stand eingerichtet, an dem der kontaktlose Honigkauf möglich ist. In der Einsenhüttentrift am Bahndamm nahe der Arbeitsagentur steht nun auch ein Kühlschrank mit Honiggläsern verschiedener Sorten und einer Kasse des Vertrauens, in die Kunden den Kaufpreis stecken.

Und das klappt gut, wie Kolbe berichtet. Der kontaktlose Verkauf hilft ihm zurzeit, den massiven Absatzeinbruch durch die Corona-Krise zumindest ein Stück weit aufzufangen. Einen großen Teil seines Honig liefert er normalerweise an Hotels.

Die sind zurzeit für Touristen geschlossen, der Absatz in diesem Bereich auf Null gefallen. Umso erfreulicher sei es da gewesen, dass über Ostern viele Kunden an den kontaktlosen Verkaufsstellen zugriffen, erzählt Kolbe. Bis der erste Honig der neuen Saison geschleudert werden kann, ist aber noch ein Weilchen Geduld nötig. Zurzeit stehen seine 200 Bienenvölker vor allem in den Obstplantagen der Region - rund um Beyernaumburg, am Süßen See und bei Kindelbrück.

Mit den Obstbauern hat Kolbe Bestäubungsverträge, seine Bienen helfen, die nächste Obsternte zu sichern. Der Nektar, den sie dabei zusammentragen, hat einen hohen Wassergehalt, erklärt der Imker. Erst wenn er auf 16 bis 18 Prozent gesunken ist, kann geschleudert werden. Kolbe rechnet damit Anfang oder Mitte Mai. (mz)