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Berliner erhält den Zuschlag

Von Burkhard Zemlin 10.02.2005, 17:50

Eisleben/MZ. - Die Aufgabenstellung auf einem Standort, der als Weltkulturerbe ausgewiesen ist, hat es in sich: Auf der Freifläche Hallesche Straße 4 - 6 soll ein Neubau entstehen, ein Besucherzentrum. Zeitgleich ist die Sanierung von Luthers Geburtshaus vorgesehen, dessen Zustand derzeit so bedenklich ist, dass der Schöne Saal für die Öffentlichkeit gesperrt werden musste.

Mit den Planungsarbeiten wurde das Büro Springer Architekten Berlin, dessen Handschrift unter anderem im Kulturhaus Schloss Großenhain (Sachsen) und im Kleist Kultur- und Kongresszentrum Frankfurt/O. zu finden ist.

Die Architekten haben ein Konzept vorgelegt, das in der Stiftung für nicht wenig Verblüffung sorgte. "Die haben sich hat keinerlei Vorgabe gehalten", staunte Stefan Rhein, Direktor der Stiftung, und erinnerte daran, das eigentlich vorgesehen war, die Besucher des Lutherhauses durch die Hallesche

Straße 4 - 6 in das Lutherhaus zu führen. Jörg Springer hat aber einen ganz anderen Ansatz gewählt und zunächst die Laufwege der Besucher im Bereich des Lutherhauses erkundet. Ergebnis: Die meisten Leute streben zur Gartenpforte, ein Umstand, der dazu führte, den Empfang nicht in der Halleschen Straße zu schaffen, sondern dort, wo es die Besucher hinzieht.

So entstand die Idee, die Touristen geradeaus durch den Garten des Lutherhauses führen auf einen zu planenden Neubau, der die Lutherstraße 18 neben dem Geburtshaus mit der Lutherarmenschule verbindet. Derzeit steht hier noch ein kaputtes Nebengebäude, dessen Abriss Platz schafft für eine vielversprechende Neugestaltung.

In diesem Neubau beginnt für Besucher der eigentliche Gang durch die Ausstellung, er gelangt durch die Lutherstraße 18 und 17 in das Geburtshaus. In der Gegenrichtung führt der Weg in die Lutherarmenschule, wo die Museumspädagogik Platz finden soll. Die Ausstellungsfläche wird sich von derzeit 150 Quadratmetern auf etwa 800 Quadratmeter erhöhen.

Büroräume der Stiftung kommen ins Obergeschoss des Neubaus Hallesche Straße, während das Erdgeschoss den Touristen vorbehalten ist. "Wir hoffen diesen Bereich mit unseren Partnern als Empfang zu profilieren, auch als Empfang für das Mansfelder Land", so Rhein.