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Bald Ende der Streitigkeiten?

Von Roman Haeusgen 03.06.2005, 16:52

Hettstedt/MZ. - Der neue Mann in Hettstedt, der voraussichtlich ab 1. August die Geschäfte führen wird, heißt Manfred Lenz. Der gebürtige Bremer lebt seit 1996 in Wiederstedt, hat eine Verwaltungskarriere in verschiedenen Landesministerien absolviert und ist zur Zeit persönlicher Referent des Präsidenten des Landesverwaltungsamtes in Halle. Sportfreunde der Region kennen den 45-Jährigen als Ersten Vorsitzenden des MSV Hettstedt. In der Wahl durch die Verbandsversammlung setzte sich Lenz mit zwölf Stimmen gegen den 40-jährigen Andreas Krieg (drei Stimmen) und den 52-jährigen Ulrich Pfau, gegenwärtig amtierender Geschäftsführer (vier Stimmen), durch. Vor der Wahl waren zwei weitere Bewerber von der Liste gestrichen worden.

Dass zum Ausgang der Wahl seitens Mansfeld-Schlenze spontan Erleichterung gezeigt wurde, lag in der Kandidatur Pfaus begründet. Denn zu ihm war es - im Gegensatz zu Lenz und Krieg - nicht zum Einvernehmen zwischen den auf der Grundlage einer Zweckvereinbarung verbundenen Verbände gekommen, als man sich zuvor über die Kandidaten verständigt hatte. Mehr noch, an der Kandidatur Pfaus drohte sogar die weitere Zusammenarbeit, die in der Verbandsversammlung ohnehin " als mehr schlecht als recht" eingeschätzt und in der schon mehrfach vor der gemeinsamen Schiedsstelle gestritten wurde, endgültig zu zerbrechen. "Die Kündigungsabsicht der Zweckvereinbarung ist erwogen worden", bestätigte der Hettstedter AZV-Vorsitzende, Harti Rische, gegenüber der MZ.

Dies hätte freilich zu einschneidenden Konsequenzen geführt. Denn aus dem Magdeburger Umweltministerium war für den Fall des Auseinanderbrechens bereits mit der Kürzung der Fördermittel gedroht worden, was insbesondere für die Bürger im Einetal-Vorharz die Baumaßnahmen des AZV wesentlich verteuert hätte. Doch sprachen sich mehrere Verbandsvertreter für die Fortführung der Zusammenarbeit aus. "Meine Gemeindevertretung ist nach wie vor der Auffassung, dass die Zweckvereinbarung abgeschlossen wurde, damit für Einetal-Vorharz Vorteile bei der Fördermittel-Bereitstellung erreicht werden", sagte Elke Kunath, Bürgermeisterin von Sylda, und bekräftigte: "Wir wollen an der Zweckvereinbarung festhalten, ansonsten würden wir uns vor den Bürgern unglaubwürdig machen."

Unterstützung für die weitere Zusammenarbeit sicherte Wolfgang Haase im Namen der Kommunalaufsicht Mansfelder Land zu. Die Zweckvereinbarung der beiden Verbände in ihrer jetzigen Form habe durchaus Schwächen, wie er einräumte. Sie sollte deshalb überarbeitet werden. "Wir bieten jede Hilfe für notwendige Ergänzungen an", so Haase, was in der Verbandsversammlung auf Zustimmung stieß.