Ärger um Parkplätze Ärger um Parkplätze: Bis zu 30 Euro Strafe - Kaufland will Dauerparker abkassieren

Sangerhausen - Aufregung bei Pendlern in Sangerhausen: Seit Donnerstag stehen auf dem Privatparkplatz am Kaufland-Supermarkt etwa 40 große Schilder, die ausdrücklich auf die Höchstparkdauer von zwei Stunden hinweisen. Die 120-Minuten-Regelung gibt es zwar schon länger. Aber erstmals werden nun auf den Schildern auch „Vertragsstrafen“ für so genanntes widerrechtliches Parken genannt.
15 Euro sollen beispielsweise für das Parken ohne Parkscheibe oder dann fällig werden, wenn die Höchstparkdauer überschritten wird.
Vermehrt Fremdparker, die den Kaufland-Parkplatz nutzen
Kaufland begründet den Schritt damit, dass man festgestellt habe, dass in der Vergangenheit vermehrt Fremdparker die Parkflächen nutzen. „Die Kundenzufriedenheit hat für uns oberste Priorität“, teilte Firmensprecherin Janina Wickel auf Anfrage mit. „Unser Ziel ist es, unseren Kunden ausreichend Parkplätze zur Verfügung zu stellen, damit sie bequem ihre Einkäufe erledigen können.“
So eine Regelung wie in Sangerhausen sei auch in anderen Kaufland-Filialen üblich, betont die Sprecherin. Bei Auffälligkeiten erfolge aber zunächst ein Hinweis an die Kunden. Viele Auswärtige, die im Zentrum arbeiten und bisher den Kaufland-Parkplatz genutzt haben, fragen sich nun, wo sie ihr Auto abstellen sollen.
1.461 öffentliche Parkplätze im Stadtgebiet von Sangerhausen
Die Stadtverwaltung verwies auf Nachfrage auf die insgesamt 1.461 Parkplätze im Stadtgebiet. Sie sind aber zum Großteil gebühren- oder parkscheibenpflichtig beziehungsweise wie die Park- and Ride-Plätze am Bahnhof für Bahnreisende gedacht.
Stadtsprecherin Marina Becker kündigte aber an, dass die Parkflächen in der Innenstadt in diesem Jahr noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden. „Der Fokus liegt hier bei Parkmöglichkeiten an den Randlagen. Für Langzeitparker sollen diese Flächen in Zukunft mehr in Anspruch genommen werden“, sagte sie.
Pendler suchen nun Ausweich-Stellflächen
Einige Pendler sind nun auf Stellflächen am ehemaligen Siemensgelände und an der benachbarten Fahrradfabrik Sachsenring ausgewichen. Das dürfte allerdings keine gute Alternative sein. Beides sind nach Angaben der Behörden nämlich keine öffentlichen Parkplätze.
Die Fläche bei Siemens sei verkauft. Die anderen Stellflächen sind vom Landkreis an Sachsenring und die Maschinenbaufirma Unterschütz vermietet. Sie sollen von deren Mitarbeitern genutzt werden. Es kann nun gut sein, dass die beiden Firmen demnächst auch kontrollieren. (mz)