Angeln Angeln: Thüringer Fischer verlassen ihr Land
Sangerhausen/MZ. - "Wir haben den Antrag auf einen Wechsel gestellt", sagt Wolfgang Böttcher, Vorsitzender des Sportfischervereins "Thüringer Pforte" in Bad Frankenhausen. Zudem bestätigt er die Absicht der Petrijünger aus Heygendorf und Roßleben / Bottendorf, sich Sachsen-Anhalt anzuschließen.
Böttcher, der auch Chef der Interessengemeinschaft "Sportfischer Kyffhäuserkreis" ist, begründet dies unter anderem mit dem finanziellen Aspekt und der räumlichen Nähe zum Nachbarland. "Für unserer Angler ist es lukrativer, in Sachsen-Anhalt zu fischen", sagt der Vereinschef zu den Hintergründen. So verändere sich an den Mitgliedsbeiträgen nichts, aber durch den gemeinsamen Gewässerverbund in Sachsen-Anhalt gebe es weitaus günstigere finanzielle Bedingungen für die Liebhaber des Sports.
Für Sachsen-Anhalts DAV-Landeschef Hans-Peter Weineck ist der beabsichtigte Wechsel ein willkommener Zuwachs. "Wir nehmen sie herzlich gerne auf", sagt Weineck der MZ. Zudem verweist der Präsident des Landesverbandes auf die Vorteile. Immerhin stehen den Anglern durch den gebildeten Gewässerfonds rund 10 000 Hektar Fläche uneingeschränkt für ihre Hobbys zur Verfügung. Mit dem Erwerb einer Jahreskarte können die Mitglieder in den vom DAV gepachteten Flüssen und Seen ihrer Leidenschaft für ein vergleichsweise geringes Entgelt nachgehen. "Was hier zählt sind natürlich die finanziellen Aspekte", weiß Weineck aus der Erfahrung und von den Vereinsversammlungen in den thüringischen Orten zu berichten.
Dagegen sind auf Thüringer Seite viele der Gewässer an Vereine verpachtet, die nur mit dem zusätzlichen Erwerb eines Angelscheins befischt werden dürfen. "Da bezahlt man schnell einmal acht bis zwölf Euro für eine Tageskarte", weiß der Frankenhäuser Vereinschef aus der Praxis. Von daher sei ein Wechsel für viele Vereinsmitglieder wesentlich günstiger. Zumal die Petrijünger aus den Randgebieten ohnehin öfter in Sachsen-Anhalt ihre Angel ins Wasser werfen als in Thüringen.