Amerikaner kauft Luftkissenhersteller
Edersleben/MZ. - Der Betrieb in Edersleben, der unter anderem das Luftkissendach der Münchner Fußball-Arena installiert hatte, ist von der im amerikanischen Milwaukee ansässigen "Novum", einem Spezialisten für Stahl- und Glaskonstruktionen, komplett übernommen worden. Für die rund 20 Mitarbeiter ändere sich indes nichts. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es.
Sinnvolle Ergänzung
Nach Angaben von Ian Collins, Präsident des weltweit agierenden Unternehmens, stelle der Kauf von KfM eine sinnvolle Ergänzung des bisherigen Leistungsspektrums der Gruppe dar. Neben der Novum GmbH nahe dem fränkischen Veitshöchheim soll der Standort Edersleben vordergründig als zentrale Fertigungsstrecke und Logistikzentrum für Europa ausgebaut werden, kündigte Collins gegenüber der MZ an. "Wir wollen unseren europäischen Zweig weiter entwickeln", sagte der 52-jährige Geschäftsmann englischer Abstammung. Allerdings sollen die Ederslebener Luftkissen auch auf dem US-Markt verkauft werden.
Einstieg als Glücksfall
Für Ewald Strogies ist der Einstieg der US-Amerikaner ein Glücksfall. "Ich bin froh, das Unternehmen übergeben zu können", sagt Strogies, der zuletzt alleiniger geschäftsführender Gesellschafter des Ederslebener Unternehmens war. Nach seinen Angaben habe der neue Besitzer bereits eine knappe Million Euro in Novum-KfM investiert. "Ich ziehe mich jetzt zurück und werde nur noch beratend für das Unternehmen tätig sein", sagt der 65-Jährige. Indes wird die bisherige Geschäftsführerin Gunda Noatzsch auch weiterhin als Prokuristin die Fäden in Edersleben in der Hand behalten.
Zu dem Novum-Verbund mit seinen insgesamt 160 Beschäftigten zählen weitere Unternehmen in Großbritannien und China. In der rund 25-jährigen Firmengeschichte seien bislang 1 200 Projekte verwirklicht worden. Dazu zählen unter anderem die verglasten Zentralen des Automobilproduzenten General Motors in Detroit und des Flugzeugbauers Boeing in Seattle.