Ältestes Tabakgeschäft in Sangerhausen Ältestes Tabakgeschäft in Sangerhausen: Spuren bis nach Schweden

sangerhausen - Die Welt ist ein Dorf. Umso mehr, seit es das Internet gibt. Auf diesem Wege stellte sich jetzt nämlich heraus, dass es auch in Hamburg weitläufige Verwandtschaft des Sangerhäuser Tabakladenbetreibers Arthur Rumstedt gibt. Evelyn Rumstedt, Jahrgang 1970, ist in der Hansestadt geboren und betreibt seit nunmehr 16 Jahren Ahnenforschung.
Arthur Rumstedt, der in Sangerhausen den Tabakladen in der Bahnhofstraße und später auch zwei Kioske am Bahnhof und im Rosarium hatte, ist der Neffe ihres Ururgroßvaters, des Dachdeckermeisters Karl Otto Rumstedt, der 1862 in Sangerhausen geboren wurde und später nach Halle zog.
Evelyn Rumstedt geht im Internet auf Ahnenforschung
„Karl Otto hatte mehrere Brüder, die Familie lebte zunächst in Voigtstedt und dann in Sangerhausen“, berichtet Evelyn Rumstedt. Auf Ahnenforschung ist sie gekommen, weil ihr schon als Kind auffiel, dass ihr Nachname eher selten ist. 1999, bei einem Internetkurs an der Volkshochschule, gab sie ihn dann spaßeshalber mal in die Suchmaschine ein und fand Spuren zu etlichen Rumstedts, die sogar bis nach Schweden führten.
Die Neugier war geweckt. Evelyn Rumstedt recherchierte, schrieb Leute an, ließ sich Auszüge aus alten Kirchenbüchern schicken. Ihre eigenen Rumstedt-Vorfahren hat sie bis zu ihrem Ururururururgroßvater Johann Jacob Romstaedt ins 18. Jahrhundert zurückverfolgt. Der war damals Braumeister in Apolda.
Sein Sohn Johann Jacob Romstaedt wurde schon in Naumburg geboren und arbeitete dort als Wollkämmer. Sein Sohn wiederum, Ziegeldecker Johann Karl Wilhelm Romstädt, zog nach Voigtstedt, sein Sohn Christian Andreas Romstaedt, ebenfalls Ziegeldecker, siedelte von Voigtstedt nach Sangerhausen um, wo wiederum Karl Otto Rumstedt geboten wurde und die Dachdecker-Dynastie fortsetzte.
Evelyn Rumstedt meldet sich nach MZ-Bericht in der Lokalredaktion Sangerhausen
Tabakladenbetreiber Arthur Rumstedt stammt aus einer anderen Linie. Evelyn Rumstedt weiß aber, dass es in Sangerhausen auch einen Paul Rumstedt gab, der eine Gärtnerei hatte. Dessen Sohn ist der Bildhauer und Maler Horst Rumstedt, der 1921 in Sangerhausen geboren wurde.
Eine Frau, mit der sie wegen Horst Rumstedt Kontakt geknüpft hatte, leitete den Link zu dem MZ-Bericht über den Tabakwarenladen in Sangerhausen an Evelyn Rumstedt weiter, und so meldete sie sich jetzt bei der Lokalredaktion.
Denn natürlich möchte die Hamburgerin gern noch mehr über die Sangerhäuser Vorfahren ihrer Familie erfahren. „Ich wüsste unheimlich gern, ob es in Sangerhausen noch lebende Verwandte gibt“, sagt sie. Auch Fotos von diesem Zweig der Familie hat sie noch nicht - bis auf das Bild von Arthur Rumstedt vor dem Tabakladen, das sein Enkel Jörg Rumstedt ihr gemailt hat. Mit dem Berliner, der im vergangenen Herbst in Sangerhausen auf Spurensuche im Tabakladen ging, stand sie schon vorher in Verbindung.
Ahnenforschung: Evelyn Rumstedt sammelt jede Menge Bekanntschaften und Kontakte
Helmut Loth, Vorsitzender des Sangerhäuser Geschichtsvereins, weiß jedenfalls nichts von Rumstedt-Nachfahren, die heute noch in Sangerhausen wohnen. Ausschließen will er es aber auch nicht. Ein Blick ins Telefonbuch offenbart jedenfalls den einzigen Rumstedt in der Region in Kalbsrieth bei Artern.
Die Ahnenforschung hat Evelyn Rumstedt bisher jede Menge Bekanntschaften und Kontakte eingebracht. Auch nach Schweden, wohin sie mit Rechtsanwalt Magnus Rumstedt E-Mails austauscht. „Der war völlig platt, als er erfahren hat, dass er womöglich deutsche Wurzeln hat“, erzählt die Anwaltsgehilfin. Welcher Vorfahre aus welcher Rumstedt-Linie aber einst nach Skandinavien ausgewandert ist, das hat sie noch nicht herausfinden können.
Wer Kontakt zu Evelyn Rumstedt aufnehmen möchte, erreicht sie am besten über ihre Homepage: www.rumstedt-familie.de
(mz)