Alte Kinos in Sangerhausen Alte Kinos in Sangerhausen: Das war ganz großes Kino

Sangerhausen/MZ - Seit gut einem Jahr hat Sangerhausen wieder ein Kino am Kornmarkt 10. Aber wann fängt denn eigentlich die Sangerhäuser Kinogeschichte an?
Im Dezember 1927 wurde in Sangerhausen das erste Ufa-Kino am Kornmarkt eröffnet: das Zentral Theater. Den Mut zu diesem Schritt hatte damals der Unternehmer Willy Jäger, immerhin war es eine wirtschaftlich schwierige Zeit.
Ganz neu war die Idee aber nicht, immerhin gab es schon Kinofilme in der Bahnhofstraße und der Kylischen Straße zu sehen.
Jäger hatte aber genaue Vorstellungen von seinem Kino. Ein Vorführsaal mit 23 Metern Länge, zwölf Metern Breite und zehn Meter Höhe war geplant. Dazu noch ein Kassenbereich, eine Garderobe und ein Vorraum, der den Kinosaal mit dem Empfangsbereich verbindet. Sitzplätze bot das Zentral-Theater für 195 Filmfreunde. Am 1. Dezember 1927 war es dann soweit: Mit der Aufführung des Stummfilms „Der Meister von Nürnberg“ - eine Liebeskomödie mit Hans Sachs und Adele Sandrock - wurde das Kino am Kornmarkt eingeweiht.
Wiedereröffnung 2013
Danach folgten viele Jahrzehnte, in denen das Kino immer wieder geschlossen und wiedereröffnet wurde. Zuletzt wurde am 28. Februar 2013 der Betrieb im Kino am Kornmarkt unter dem Namen „Movie Star“ wieder aufgenommen. Der neue Betreiber Sylvio Verfürth ließ das Kino dafür grundlegend umbauen. Die drei Säle wurden renoviert und erhielten neue Sessel. Auch die Vorführ- und Tontechnik wurde rundum erneuert, so dass in allen drei Sälen jetzt 3D-Filme zu sehen sind. Aber der Kornmarkt war nicht die einzige Anlaufstelle für die Filmfans aus Sangerhausen.
Ebenso beliebt und bekannt war der Kinotreff „Blechbüchse“ im Sangerhäuser Wohngebiet Südwest, der seinen Spitznamen seiner äußeren Erscheinung verdankt. Auch in der damaligen Maschinenfabrik wurden Kinofilme gezeigt, genauso wie im ehemaligen Kreiskulturhaus am Schützenplatz.
Alte Fotos gesucht
Weitere Einsendungen von Bildmaterial zur Geschichte der Rosenstadt und ihrer Umgebung sind bei Jens Warnke gern gesehen. Der Sangerhäuser Fotograf digitalisiert zur Zeit das Stadtarchiv. Interessenten melden sich beim Stadtarchiv Sangerhausen (Antje Scheeren) oder bei Jens Warnke 03464/27 99 22.