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15 Jahre "Spatzennest" Riestedt 15 Jahre "Spatzennest" Riestedt: Bei Wind und Wetter draußen

Von STEFFI ROHLAND 24.09.2015, 09:40
14 Mädchen und Jungen und zwei Erzieherinnen gehen wochentäglich in den Wald. Das Zollhaus ist dabei ihre Station.
14 Mädchen und Jungen und zwei Erzieherinnen gehen wochentäglich in den Wald. Das Zollhaus ist dabei ihre Station. STeffi ROHLAND Lizenz

RIESTEDT/PÖLSFELD - Seit 15 Jahren gibt es die Waldkindergartengruppe der Kita „Spatzennest“ in Riestedt. Wolfgang Kopatz, Paul Winter, Dominic Scheiding, Lisa Böttcher, Dustin Jansch und Mathias Hempel sind schon lange den Kinderschuhen entwachsen. Aber sie erinnern sich nach wie vor gern, an ihre Zeit in der ersten Waldkindergartengruppe in Sachsen-Anhalt.

Dass sagte zumindest Wolfgang Kopatz, als er mit einem Geschenk der „großen Waldkinder“ die jetzige Gruppe aus Anlass des Jubiläums überraschte. Überhaupt waren viele ehemalige Waldkinder der Einladung zur Feier ans Zollhaus gefolgt.

Hier waren sie, wie die jetzigen 14 Kinder, nicht nur jeden Tag im Wald unterwegs. Hier wurden sie auch auf die Schule vorbereitet. Im Wald kann man schließlich auch das Zählen und das Lesen von Buchstaben lernen. Aber vor allem stehen dort Bewegung und Naturbeobachtungen auf dem täglichen Programm. So war bei der Wanderung die Begegnung mit einer Waldeidechse beim Sonnenbad für die Kinder keinesfalls so überraschend, wie für manchen Erwachsenen.

Die Chronik des Forsthauses Zollhaus erklärt die Revierbezeichnung „Zollhaus“ aufgrund des Bestehens einer Zollstation im Mittelpunkt des Reviers.

Daraus wurde später eine Schankwirtschaft und schließlich der Dienstsitz des zuständigen Försters. Errichtet wurde das Zollhaus auf der wüsten Dorfstätte von Etzkerode. Dieser Ort wurde 1347 im Hersfelder Zehntregister genannt. (sro)

„Hier sehen die Eltern, wie ihre Kinder flitzen können“, sagte Erzieherin Jutta Füchsel. Sie und ihre Kollegin Ilona Carthäuser betreuen die Mädchen und Jungen täglich. Deshalb waren sie auch stolz, als die Kinder die Rätselfragen rund um den Wald beantworten konnten. „Die Nachfrage für die Waldgruppe ist nach wie vor ungebrochen“, sagt Kita-Leiterin Eva-Maria Karnstedt.

„Es gibt Anmeldelisten und wenn die Schulanfänger gehen, rücken die nächsten nach. Bis dahin haben sie die Möglichkeit, Schnuppertage im Wald zu verbringen. Wenn ein Kind der Waldgruppe im Urlaub oder krank ist, kann ein anderes schon mal mitfahren.“ Die Möglichkeit der Waldkindergruppe bescherte der Kita „Spatzennest“ inzwischen Nachfragen aus anderen Orten wie Pölsfeld und Blankenheim.

„Wenn man das heute sieht, haben sich die Mühen damals gelohnt“, stellt Sabine Pursche, ehemalige Mitarbeiterin der Forstamtsverwaltung, erfreut fest.

Nachdem der damalige Forstamtsleiter Olaf Sturm die Idee von einem Waldkindergarten mitgebracht hatte, begann sie nach passenden Kindereinrichtungen zu suchen.

In der damaligen Kita-Leiterin Heidi Otto und dem Revierförster Volker Schniebel fand sie engagierte Partner. Auch an die Zusammenarbeit mit den ersten Erzieherinnen Susann Müller und Doris Näther erinnert sie sich gern. So gab es zum Jubiläum viel zu sehen und zu erzählen. (mz)