Züchter-Urgesteine Züchter-Urgesteine: Warum Gatterstädter auf Loris, Graupapageien und Aras steht

Gatterstädt - Als Rudi Krabbes die Tür zu den Vogelkäfigen aufschließt, herrscht dahinter schon helle Aufregung. Seine Exoten zwitschern wild. Krabbes geht einen Gang entlang, rechts und links Volieren. „Loris, Graupapageien, Loris, Loris, hier eine Venezuela-Amazone, da ist ein hübscher hellroter Ara“, zeigt der 79 Jahre alte Gatterstädter einige Arten seiner Exoten. Derzeit besitzt er insgesamt 56 Vögel, darunter viele südamerikanische.
Krabbes ist ein Züchter-Urgestein in der Region Querfurt. Beim Exotenverein Gatterstädt gehört er zu den einzig verbliebenen Gründungsmitgliedern. Am Mittwoch, 17. Oktober, feiert der Verein sein 47-jähriges Bestehen. Rudi Krabbes kann sich noch genau an den Tag der Gründung erinnern: „Im Vereinszimmer im Deutschen Haus haben wir uns gegründet. Wir brauchten zehn Leute, waren drei Ehepaare und vier Einzelmitglieder.“ Krabbes wurde Vorsitzender. Bis 2014 hatte er das Amt inne, war zudem 16 Jahre lang Vorsitzender des Kreisverbandes der Exotenzüchter.
Hobby-Züchter aus Gatterstädt: „Mit Tieren habe ich schon mein ganzes Leben zu tun“
„Mit Tieren habe ich schon mein ganzes Leben zu tun“, sagt der Gatterstädter. Als Sechsjähriger habe er beispielsweise Ziegen gemolken, als Achtjähriger mit seinem Bruder Lämmer auf die Welt gebracht, mal einen verletzten Bussard gepflegt und wieder zum Fliegen verholfen sowie in jungen Jahren schon Tauben gehalten. Begonnen, Vögel zu züchten, hat Krabbes 1964. Das war zwei Jahre, nachdem er seine Frau Gertrud geheiratet hatte. Wellensittiche und Burgsittiche sowie Finken gehörten zu seinen ersten Zuchtarten.
„Damals hatten wir sechs oder sieben Volieren, jetzt haben wir 30“, fügt er an. Besonders nach der Wende sei die Vielfalt der Vogelarten gestiegen. Amazonen, Graupapageien, Aras und Kakadus gab es dann beispielsweise zu kaufen. Viele dieser Arten züchtet er heute noch. „Jetzt habe ich aber nur noch einen Kakadu“, so Krabbes, „und der ist Mamas Liebling.“ Mit Gertrud Krabbes geht Max, so heißt der Kakadu, beispielsweise im Garten spazieren. „Ich kann ihn nur füttern“, sagt der 79-Jährige. Das Hobby sei viel Arbeit, Sommer wie Winter, erklärt er.
Hobby-Züchter aus Gatterstädt: „Wenn die Frau nicht mitspielt, braucht man es gar nicht anzufangen.“
„Wenn die Frau nicht mitspielt, braucht man es gar nicht anzufangen.“ An Meisterschaften nimmt er nicht mehr teil. Wenn aber die Ausstellung des Exotenvereins Gatterstädt ansteht, dann präsentiert er noch einige seiner Tiere. So am kommenden Wochenende. In der ehemaligen Ringerhalle am Sportplatz in Querfurt findet die 25. Vogelausstellung des Vereins statt. In rund 20 Groß-Volieren und etwa zehn Tisch-Volieren werden Vögel aus vier Kontinenten ausgestellt. Krabbes will da Kongo-Graupapageien und Venezuela-Amazonen präsentieren.
››Die Vogelausstellung in Querfurt hat am Sonnabend, 20. Oktober, von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag, 21. Oktober, von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene 2 Euro, Kinder ab 6 Jahren bezahlen 1 Euro. (mz)