Malerei trifft Keramik Malerei trifft Keramik: Zufällige Begegung führt zu gemeinsamer Ausstellung

Querfurt - Es ist nun etwa drei Jahre her, dass sich die Künstler Bernhard Stoschek und Claudia Müller kennengelernt haben. Zufällig liefen sie sich an der früheren Schnitterkaserne in Weißenschirmbach über den Weg. Der aus Bayern stammende Stoschek und seine Partnerin hatten diese gerade erworben und mit der Sanierung begonnen, als Claudia Müller aus Düsseldorf mit ihrem Mann vorbeischaute.
„Wir waren auf Hausbesichtigung in Querfurt und Umgebung“, so Müller, „Bernhard kam die Treppe des Hauses herunter.“ Im Gespräch stellten sie einige Gemeinsamkeiten fest. Zum Beispiel, dass sie beide ursprünglich aus Bayern stammen und allen voran, dass sie beide künstlerisch tätig sind. Der 66-Jährige hat sich der Malerei verschrieben, die 58-Jährige ist Keramikerin von Beruf.
„Es sollte wohl so sein“
„Es sollte wohl so sein“, sagt Claudia Müller über die Begegnung mit Bernhard Stoschek, der die Schnitterkaserne mittlerweile mächtig auf Vordermann gebracht hat. Das historische Gebäude sei bei ihrer Suche nach einem Haus aufgrund der Größe aus der engeren Wahl herausgefallen, so die Düsseldorferin. „Dennoch wollten wir es mal sehen.“ Die Keramikerin und ihre Familie sind kurze Zeit später in Querfurt, in der Straße Döcklitzer Tor, fündig geworden.
„Dort haben wir uns in ein Haus verliebt und haben schon eine Grundsanierung gemacht“, so Müller, die darin jedoch noch nicht wohnt. „Ab nächstes Jahr August aber definitiv“, fügt sie lachend an. Derzeit lebt die Keramikerin mit ihrer Familie noch in Düsseldorf, ihre Tochter macht Abitur. Wenn Schulferien sind oder an langen Wochenenden fahren sie ins Haus nach Querfurt. Es sei schon bewohnbar, aber noch einiges zu tun. Unter anderem möchte sich die Keramikerin eine eigene Werkstatt einrichten.
Ein Atelier im Haus
Der Maler Bernhard Stoschek hat sich in seinem Haus auch eigene Räume für die Kunst geschaffen - im Haus ein Atelier, in dem er arbeitet und im Keller nun auch eine Galerie, in der ausgestellt werden kann. In Gesprächen habe er mal großspurig geäußert, erzählt Stoschek lachend, dass er die Kreuzgewölbe im Keller in begehbaren Zustand versetzen will. „Dann habe ich gewirbelt, sie als Galerie und Ausstellungsraum herzurichten“, sagt er.
Insgesamt 600 Kilogramm Verputzmaterial habe er an Decke und Wände gebracht. „Teile des Originalputzes von 1746 habe ich aber noch gelassen“, erklärt er. In dem Jahr wurde auf den Grundmauern eines einstigen Klosters, das wohl aus dem 14./15. Jahrhundert stammte, die Schnitterkaserne für Saisonarbeiter errichtet. Ruß auf Sandsteinen, der vermuten lässt, dass das Kloster irgendwann abgebrannt ist, hat Stoschek ebenfalls beim Abputzen nicht verborgen. „Man soll hier den Eindruck haben, wie das Gebäude mal war.“
Ein Bild davon sowie von den Werken Bernhard Stoscheks und den Arbeiten der Keramikerin Claudia Müller konnten Besucher am vergangenen Wochenende beim „Offenen Atelier“ bekommen. In einer Gemeinschaftsaktion haben die beiden Künstler da zum zweiten Mal in der alten Schnitterkaserne ausgestellt. „Wenn ich mein Atelier in Querfurt habe, darf er auch bei mir ausstellen“, sagt die Düsseldorferin mit einem Lächeln. (mz)