Der Wiederholungstäter Der Wiederholungstäter: Obsthof Müller hat mit Likör beim Wettbewerb gewonnen

Querfurt - Ein Messkolben ist mit einer durchsichtigen Flüssigkeit gefüllt. Um deren Temperatur zu bestimmen, nimmt Yvonne Jaksteit, Mitarbeiterin beim Obsthof Müller in Querfurt, ein Thermometer zur Hand. Auf 20 Grad sollte die Probe temperiert sein. Sie will deren Alkoholgehalt ermitteln. Dieser wiederum sollte um 17 Prozent liegen, so wie es auf den Flaschen vom Sauerkirschlikör, die der Obsthof Müller herstellt und verkauft, angegeben ist.
Eigene Marmeladen- und Likörmanufaktur in der Bauernsiedlung
Das Ergebnis passt, lautete Jaksteits Fazit nach einer sogenannten Probedestillation. Eine neue Charge, rund 150 Flaschen umfassend, des beliebten Likörs soll demnächst wieder in den Verkauf im Hofladen gehen.
„Die Nachfrage ist jetzt gerade groß“, erklärte Jaksteit, die in der Marmeladen- und Likörmanufaktur in der Bauernsiedlung in Querfurt die Flaschen auch gleich mit den entsprechenden Etiketten beklebt. Am Freitag ist noch ein neuer Aufleber hinzugekommen, der einen Platz am Flaschenhals einnehmen wird. Dieser weist darauf hin, dass der Sauerkirschlikör mit einem „Kulinarischen Stern“ ausgezeichnet ist.
Prämierter Sauerkirschlikör zeichne ein kräftiges Aroma aus
Das „Querfurter Tröpfchen“ ist eines von 15 Produkten aus unserem Bundesland, das beim diesjährigen Wettbewerb „Kulinarisches Sachsen-Anhalt“ den Aufstieg in die Erste Liga des Geschmacks geschafft hat. Für die Bewertung wurden von 72 Unternehmen 107 Produkte eingereicht, die sich dem Urteil einer erfahrenen Expertenjury unterzogen.
Den Sauerkirschlikör zeichne ein kräftiges Aroma aus, das von fruchtigen Schattenmorellen aus eigener Ernte resultiert, so ein Urteil. Die Jury lobte außerdem, dass er kirschig-saftig sei, eine leichte Marzipannote habe und nicht penetrant süß sei. Zu Letzterem sagt Jaksteit: „Darauf legen wir viel Wert.“
#allartike
Wiederholungstäter: Obsthof Müller gewinnt mit Likör beim Wettbewerb
Sandra Eichler von der Agrarmarketinggesellschaft (AMG) Sachsen-Anhalt überbrachte Obsthof-Chef Alexander Müller am Freitag in Querfurt die Auszeichnungsurkunde sowie Schilder und Aufkleber, damit der Unternehmer mit dem „Kulinarischem Stern“ werben kann.
Schließlich hat der von AMG und dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie durchgeführte Wettbewerb zum Ziel, den Bekanntheitsgrad qualitativ hochwertiger Regionalprodukte zu erhöhen und mehr öffentliche Wertschätzung für die Land- und Ernährungswirtschaft als wichtigen Wirtschaftszweig des Landes zu entwickeln, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Wir freuen uns, dass wieder ein Preis an Sie geht“, sagte Eichler bei der Übergabe zu Alexander Müller und fügte lächelnd an: „Sie sind ja Wiederholungstäter.“ Im vergangenen Jahr hatte der Obsthof bei dem Wettbewerb gleich zwei Sterne abgeräumt - einen für den Fruchtaufstrich Himbeere und einen für Aprikosenlikör.
Idee, selbst Schnaps zu brennen, habe es schon lange gegeben
Eine Teilnahme am Wettbewerb im nächsten Jahr schließt Müller nicht aus. Möglicherweise geht er dann mit einem Obstbrand ins Rennen. Denn seit vier Wochen steht in seiner Likör- und Marmeladen-Manufaktur, die nach dem Umbau eines Schuppens auf dem Hof entstanden ist, eine Brennereianlage.
Die Idee, selbst Schnaps zu brennen, habe es schon lange gegeben, sagte er. Seit 2018 hat Müller auch die Genehmigung dafür. „300 Liter reinen Alkohol im Jahr dürfen wir produzieren.“ Ein Himbeergeist sei mit der neuen Anlage schon hergestellt worden. Auch der komme in den Verkauf. (mz)

