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Querfurter hat besten Obsthofladen Querfurter hat besten Obsthofladen: "Mit Herzblut wird es in der Regel auch was"

Von Anke Losack 27.11.2019, 16:11
Obsthof-Chef Alexander Müller bekam im Rahmen der Auszeichnung Blumen und ein Schild, welches am Obsthofladen angebracht werden kann.
Obsthof-Chef Alexander Müller bekam im Rahmen der Auszeichnung Blumen und ein Schild, welches am Obsthofladen angebracht werden kann. Anke Losack

Querfurt - Als für Alexander Müller aus Querfurt klar war, am Wettbewerb um den besten Obsthofladen des Jahres 2020 in Sachsen-Anhalt teilzunehmen, war das gleich noch mal Ansporn für ihn und sein Team: „Wir haben vorher alle Flecken und Schandtaten beseitigt, die wir schon lange auf der Agenda hatten“, sagt er und nennt als Beispiel die weißen Linien auf dem Parkplatz, „die ich schon zwei Jahre ziehen wollte“. Um und im Hofladen sei mal wieder alles auf Vordermann gebracht worden.

Qerfurter wird mit „Obsthofladen des Jahres 2020 in Sachsen-Anhalt“ ausgezeichnet

„Darüber waren wir auch sehr froh.“ Der Wettbewerb sei etwas in den Hintergrund geraten, erzählt Müller, der nun, gut ein halbes Jahr später, auch noch die Auszeichnung für den besten Obsthofladen in den Händen hält. „Es hat sich am Ende alles gelohnt“, meint Müller aus Querfurt am Montag bei der Preisverleihung. Dort hat Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert (Grüne) den Gewinner des Wettbewerbes „Obsthofladen des Jahres 2020 in Sachsen-Anhalt“ geehrt.

Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie hat den Wettbewerb in diesem Jahr das erste Mal ausgelobt. Es soll den Verbrauchern damit gezeigt werden, dass direkt vor der Haustür Obst von hoher Qualität gekauft werden kann, das außerdem eine nachhaltige Alternative zu den verpackten Produkten im Supermarkt darstellt.

Bester Obstladen: Sortimentsbreite, Regionalität und Beratung eine Rolle

„Ich habe mich total gefreut, dass es eine rege Teilnahme am Wettbewerb war“, so Dalbert. Acht Unternehmen hatten sich beworben. Um „Obsthofladen des Jahres“ zu werden, mussten deren Betreiber „schon ein bisschen was leisten“, so Dalbert. Es gab ein fünfköpfiges Bewertungsteam unter Leitung der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau. Fachlich bewertet wurden unter anderem die Qualität der Produkte, das Ambiente und die Atmosphäre sowie die Gestaltung des Verkaufsraumes.

Ebenso spielte die Sortimentsbreite, Regionalität, Nachhaltigkeit sowie die Beratung eine Rolle. Letzteres wurde auch bei einem anonymen Testkauf beurteilt. Nach Angaben der Landwirtschaftsministerin waren die Personen der Bewertungskommission überrascht von dem sehr großen Engagement und breiten Angebot der Obsthofläden. Vier Hofläden bildeten eine dicht gedrängte Spitzengruppe aus der mit 94 Punkten von maximal 101 zu erreichenden Punkten der Obsthof Müller einstimmig als Sieger hervorging.

Querfurter seit 1996 ist die Familie im Obstbau tätig

Der Hofladen überzeugte die Jury mit einem sorgfältig ausgewählten Sortiment, der angenehmen Atmosphäre und offenen Gestaltung des Verkaufsraums sowie mit der hohen Qualität der angebotenen Produkte, heißt es.

„Die Entscheidung war bestimmt nicht einfach. Wir haben einige Kollegen, die ihre Hofläden mit Herzblut betreiben“, so Alexander Müller. Er blickt auf die Entwicklung seines Geschäftes zurück: Seit 1996 ist die Familie im Obstbau tätig. Seit 1998 werden die Produkte aus dem Obstbaubetrieb direkt vermarktet. „Mit 30 Quadratmetern Verkaufsfläche haben wir hier nebenan begonnen und sind jetzt bei rund 150 Quadratmetern“, erklärt er.

Jedes Jahr sei der Laden ein Stückchen gewachsen, mehr Mitarbeiter wurden benötigt und auch das Sortiment wurde allmählich erweitert. Im Hofladen treffen die Kunden auf frische und traditionell hergestellte Produkte aus Sachsen-Anhalt.

Ministerium möchte Direktvermarkter mit besten Obstladen im Land unterstützen

Neben den eigenen Früchten des Obsthofes gibt es das gesamte Obstsortiment aus der Region. Darüber hinaus Spargel, Kartoffeln, Eier, Nudeln, Honig, die Vielfalt der Freyburger Weine, aber auch Besonderheiten wie Aronia-Produkte und Mehl der Zeddenbacher Mühle. Auch eine Frischmilch-Tankstelle ist vorhanden. „Wenn nicht alle Mitarbeiter an einem Strang ziehen und das mit Spaß machen würden, würde es nicht funktionieren“, sagt Müller.

Ebenso wenig ohne die Kundschaft, fügt er an. „Wenn man es mit Herzblut macht, dann wird es in aller Regel auch was“, so seine Devise. Und ein bisschen Glück gehöre auch mit dazu - wie nun bei dem Erfolg beim Wettbewerb „Obsthofladen des Jahres“. Sein Betrieb kann nun ein Jahr lang mit dem Titel werben. Das Ministerium möchte Direktvermarkter hier im Land unterstützen, bekannter zu werden, und sie darin bestärken, die lokalen Märkte vor Ort zu nutzen. (mz)

Der Hofladen ist Vor dem Nebraer Tor in Querfurt zu finden.
Der Hofladen ist Vor dem Nebraer Tor in Querfurt zu finden.
Anke Losack