Gemeinde Obhausen Bürgermeister Sven Hoffmann - Erfolg im zweiten Anlauf
Der neu gewählte ehrenamtliche Bürgermeister von Obhausen über seinen Wahlsieg, die Gremienarbeit und Zeitmanagement

Obhausen/MZ - Die Zahl der Glückwünsche, die er am Wahlabend übers Handy bekam, sei enorm gewesen, erzählt der Kuckenburger Sven Hoffmann (parteilos). „Das lief wie ein Ticker im Fernsehen“, lächelt der neu gewählte Bürgermeister von Obhausen, der die Information über seinen Wahlsieg in Ungarn im Urlaub erhielt, den die Familie seit Jahresbeginn schon geplant hatte. Nun, zurück in der Heimat, ließ eine gute Nachricht für die Gemeinde nicht lange auf sich warten. „Wir erhalten Fördermittel für geplante Baumaßnahmen“, berichtet der 48-Jährige. So kann man als Bürgermeister doch mal starten.
Der Sprung ins Amt des ehrenamtlichen Gemeinde-Oberhauptes ist Sven Hoffmann im zweiten Anlauf gelungen. Bei der Wahl 2017 war er schon einmal angetreten, verpasste jedoch den Einzug in die Stichwahl. Diese entschied damals Dagmar Nicodemus für sich. Sie erklärte allerdings Mitte Mai dieses Jahres, ihre Amtszeit aus privaten Gründen vorzeitig zu beenden. Von da an leitete Hoffmann, der seit 2014 im Gemeinderat Obhausen sitzt und 2019 zum stellvertretenden Bürgermeister bestimmt wurde, die Geschäfte. Die Entscheidung, bei der Wahl im August zum zweiten Mal anzutreten, habe er für sich relativ schnell getroffen, sagt der Kuckenburger. „Ich hatte dafür viel Zuspruch“, begründet er zum einen und sagt zum anderen: „Es liegt mir ja was an unserer Gemeinde.“
Zu der gehören neben dem Hauptort Obhausen die Ortsteile Alt- und Neuweidenbach, Kuckenburg, Esperstedt und Döcklitz. „Wir wurden durch die Gebietsreform zu einem Ort zusammengeschlossen. Dass so ein Zusammenschluss dauert, ist klar“, sagt Sven Hoffmann, der sich auf die Fahne geschrieben hat, bestehende Befindlichkeiten zwischen den Orten weiter ausmerzen zu wollen. Er sehe Obhausen mit den Dörfern rundherum als einen großen Ort. Auch Obhausen sei für ihn Heimat. Hier ist der gebürtige Esperstedter zehn Jahre zur Schule gegangen, hier hat er Freunde, Bekannte und Verwandte. Und er ist immer noch, auch zwei Wochen nach der Wahl, überwältigt davon, dass er nicht nur das Wahllokal in Esperstedt, sondern auch das in Obhausen gegen die Obhäuserin Karola Rebs gewonnen hat.
Mit ihr und weiteren Mitgliedern gehört Sven Hoffmann schon lange zum Gemeinderat. Dieser und auch die Verwaltung der Verbandsgemeinde (VG) Weida-Land haben große Aktien daran, sagt der 48-Jährige, dass es mit Fördermitteln für Baumaßnahmen, Gehwege und/oder Straßen sollen erneuert werden, geklappt hat. Die Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung sei ihm auch in Zukunft als Bürgermeister besonders wichtig. Außerdem erklärt er: „Ich werde keine Entscheidung treffen, wo der Rat nicht informiert ist.“ Er sei für eine offene Information nach außen. Auch den direkten Kontakt zu den Ämtern der VG-Verwaltung möchte er pflegen. „Darum bin ich jeden Dienstag dort.“
Wie bringt er das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters, seinen Beruf und das Privatleben unter einen Hut? „Der Tag ist voll“, meint Sven Hoffmann schmunzelnd und erläutert, dass durch seinen Job als selbstständiger Fahrlehrer seine berufliche Hauptarbeitszeit am Nachmittag ist. Vormittags könne er sich dem Amt des Bürgermeisters widmen, beispielsweise zur Verwaltung fahren, sich auch mal eine Baumaßnahme anschauen oder Termine im Büro des Bürgermeisters im Kulturhaus Obhausen vereinbaren. „Zeitlich lässt sich das gut organisieren“, sagt er und will nicht unerwähnt lassen, dass er eine „starke Familie hat. Sie steht voll hinter mir“, sagt der Ehemann und Vater von vier Kindern.