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Burg Querfurt Burg Querfurt: Weihnachten bei der Päpstin

Von Dirk Skrzypczak 16.12.2016, 20:00
Diese Kulisse ist eine Wucht: Der Weihnachtszauber in Querfurt profitiert natürlich von der mächtigen Mittelalterburg.
Diese Kulisse ist eine Wucht: Der Weihnachtszauber in Querfurt profitiert natürlich von der mächtigen Mittelalterburg. Peter Wölk

Querfurt - Franz Herrecher hat mit seinen beiden Töchtern Malee (10) und Ida (8) sein Zelt in der mächtigen Westtoranlage der Burg Querfurt aufgestellt. Was die Familie aus Freital bei Dresden nicht weiß: Auf der Filmburg gibt es kaum einen besseren Ort. Hier am zehn Meter breiten Westtor wurden die großen Kinofilme „Die Päpstin“, aber auch der „Medicus“ gedreht.

In den gewaltigen Arkaden, die auch schon als Klosterkulisse dienten, steht zum „Weihnachtszauber“ auf der Burg ein Märchenwald für Kinder. „Nett ist es hier“, sagt der Handwerker in seinem Mittelalter-Look, der aus Bambus Maultrommeln schnitzt und verkauft. Nett! Und das für den diesjährigen Tourismuspreis-Träger in Sachsen-Anhalt.

Burg Querfurt zieht mehr als 20.000 Besucher an drei Tagen

Dem Sachsen muss man freilich zugutehalten, dass er von einem zum nächsten Mittelalterspektakel zieht. Da verliert auch eine Festung wie Querfurt, immerhin größer als die Wartburg in Eisenach, ihr ehrfürchtiges Wesen.

Auf die Besucher trifft das nicht zu. Im vergangenen Jahr strömten über 20.000 Besucher an drei Tagen auf die Burg, und in diesem Jahr dürften es kaum weniger werden. Der Saalekreis als Eigentümer des Denkmals hat kräftig die Werbetrommel gerührt, auf der Tourismusmesse in Leipzig etwa oder auf dem riesigen Videowürfel an der Volkmannstraße in Halle.

Nein, dem Zufall wird nichts überlassen. Landrat Frank Bannert (CDU) ist mit dem Konzept zufrieden. Eine Ausdehnung des Weihnachtsmarktes auf eine Woche kommt für ihn nicht in Frage. „Wir haben bewusst das vierte Adventswochenende gewählt, damit setzen wir den letzten Höhepunkt vor dem Fest im Land“, sagt er.

Mittelalterliches Weihnachtsflair im Burghof

Allerdings dürfe man die Menschen mit Weihnachtsmärkten auch nicht überfrachten. Und so bleibt es bei einem Wochenende. Dafür schöpfen die Veranstalter aus dem Vollen. Die Burgtore öffnen jeweils 11 Uhr. 22 Uhr ist am Samstag erst Schluss, Sonntag fällt 18 Uhr der letzte Vorhang. Die Zeit dazwischen ist vollgepackt mit mittelalterlichem Weihnachtsflair und viel Kultur, von den 50 Ständen im Burghof ganz zu schweigen.

Unterdessen dürfen sich Freitagabend neun Vereine aus dem Bereich Natur und Umwelt freuen, die in der mit grünem und rotem Scheinwerferlicht effektvoll in Szene gesetzten Burgkirche für ihr Engagement jeweils 1 800 Euro von der Saalesparkasse erhalten, eine tolle Bescherung. Zu den Gratulanten gehört auch Sachsen-Anhalts Finanzmister André Schröder (CDU). Ja, auch das ist Tradition bei der Burgweihnacht - ohne einen Vertreter der Landesregierung wird das Spektakel nicht eröffnet.

Bleibt eine Frage, und zwar die nach dem schönsten Weihnachtsmarkt im Saalekreis. Merseburg und Bad Lauchstädt haben ihre Reviere bereits abgesteckt. Die Burg hat mindestens das gleiche Kaliber. Doch Bürgermeisterin Nicole Rotzsch (CDU) macht den Überbietungswettkampf nicht mit. Erst im Zusammenspiel aller drei Märkte entstehe der Glanz, sagt sie.  (mz)

Bei knackiger Kälte hat es sich Susan Schäfer aus Mittweida an einem Feuerkorb gemütlich gemacht.
Bei knackiger Kälte hat es sich Susan Schäfer aus Mittweida an einem Feuerkorb gemütlich gemacht.
Peter Wölk