Angestellte können länger schlafen: Angestellte können länger schlafen: Firma AIM zieht zu ihren Arbeitern

Querfurt - Steffen Grünewald freut sich. Dr 52-Jährige kann morgens länger schlafen, weil sein Arbeitgeber, der AIM Anlagen- und Behälterbau eine arbeitnehmerfreundliche Entscheidung getroffen hat. „Wir haben unsere Produktionsstätte von Leipzig nach Querfurt ins Gewerbegebiet verlegt, denn unsere Mitarbeiter kommen fast alle aus dieser Region“, erzählt Olaf Exner, der einer der beiden Geschäftsführer und Projektmanager der Firma ist.

In Leipzig säßen nur noch ein Geschäftsführer und eine technische Zeichnerin. AIM baut Löschwasservorratsbehälter - von klein bis riesig. Für den Standort Querfurt mit fünf Mitarbeitern habe man 50.000 Euro in Maschinen investiert, so dass man kleinere Teile selbst produzieren kann.

Für Steffen Grünewald aus Barnstädt bedeutet das nicht nur, dass er 45 bis 60 Minuten später in Richtung Arbeit starten kann. Er verbraucht auch weniger Benzin und läuft seltener Gefahr, in einen Stau zu geraten. Mehr Lebenszeit also für den 52-Jährigen. Er ist eigentlich Anlagenfahrer. Im Februar kam er zu AIM und macht nun Zuarbeiten für Schweißer Uwe Zenker. Der 57-Jährige ist seit 39 Jahren im Behälterbau tätig und damit ein alter Hase.

Doch auch der Roßbacher ist ein Neuling bei AIM. Seit sechs Monaten schweißt er unter anderem Rohrleitungszubehör für die riesigen Wasserbehälter, die zwei weitere Kollegen dann irgendwo zwischen Nordsee und Bayerischem Wald aufbauen. „Wir produzieren Zubehörteile, die in den Behältern verbaut werden - also Halterungen, Saugleitungen, die an Pumpen angeschlossen werden, oder auch Kühlwasserleitungen für Dieselpumpen, die diese Anlagen brauchen“, erklärt Olaf Exner.

Zulieferfirmen stanzen für AIM die drei bis sechs Millimeter starken Bleche für die Behälter, andere liefern die Leitern oder die Dächer für die Behälter, die zum Beispiel bei großen Baumärkten, Getränkeherstellern, Einkaufszentren oder Logistikfirmen als Vorratsbehälter für Löschwasser aufgestellt werden. Selbst Porsche in Leipzig hat einen riesigen Behälter im schicken Porsche-Design made by AIM.

„Mittlerweile bauen wir aber auch Löschwasservorratsbehälter für Feuerwehren“, so Exner. Was die Optik der Behälter angehe, gebe es die unterschiedlichsten Möglichkeiten. „Der Behälter kann von uns auch eine grüne Ummantelung bekommen, wenn er in der freien Natur stehen soll.“ Die Nachfrage nach den Behältern mit einem Fassungsvermögen zwischen 50 und 2 500 Kubikmetern und einem Durchmesser von fünf bis 16 Metern steige kontinuierlich. „Dieser Sommer hat sicherlich einige verleitet, über so eine Möglichkeit nachzudenken.“ Acht bis zwölf Wochen dauere es, bis ein Behälter stehe - vorausgesetzt die Baugenehmigung sei bereits da.

AIM hätte vermutlich auch eine Lösung für die Stadt Querfurt parat. Denn die muss sich ganz schnell Gedanken machen, wie sie möglichst bis Jahresende einen Ersatz für den Löschwasserteich in Ziegelroda, den Bornteich, findet. Denn der Teich ist offenbar undicht und der Löschwasservorrat gleich null. Im Brandfall müssten für einen Feuerwehreinsatz im Ort allerdings 48 Kubikmeter Löschwasser für zwei Stunden Einsatzzeit bereit stehen, was im Augenblick nicht ohne weiteres möglich ist.

„Ein Löschwasserbehälter wäre eine Lösung. Unser Planer sitzen gerade noch an der Sache. Und dann wird es eine Ausschreibung geben“, sagte Querfurts stellvertretende Bürgermeisterin, Mareen Helmis, gegenüber der MZ. „Da werden wir uns natürlich beteiligen. Das ist doch selbstverständlich“, sagt Olaf Exner. (mz)