"Aktenzeichen XY" "Aktenzeichen XY": Neue Hinweise zu Mord an Daniela Gabert

Querfurt/Obhausen - Gibt es berechtigte neue Hoffnung, den 28 Jahre alten Mord an der neunjährigen Daniela aus Obhausen (Saalekreis) nun doch zu klären? Einen Tag nach der Ausstrahlung des Falls in der ZDF-Fahndungsreihe „Aktenzeichen XY...ungelöst“ halten sich die Ermittler mit öffentlichen Bewertungen noch zurück. Elf Anrufe seien insgesamt eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Sie würden nun geprüft.
Einzelheiten nannte sie - ebenso wie die Staatsanwaltschaft - nicht. So blieb zunächst unklar, was es im Detail mit diesem einen Hinweis auf sich hat, den Alfred Hettmer vom Landeskriminalamt Bayern im XY-Studio am Ende der Sendung genannt hatte: Ein ehemaliger Kripobeamter aus Berlin soll sich laut Hettmer an eine Mordserie in den 80er Jahren erinnert haben, die auch in den Raum Halle gegangen sei.
Dem Täter seien damals drei Morde nachgewiesen worden. Ob es einen Zusammenhang zum Mord an Daniela gibt, sei aber völlig offen. Auf der Videotext-Seite der Sendung war später von einem konkreten Hinweis auf eine Person die Rede - auf diesen Täter?
In einem fast 15-minütigen Filmbeitrag war das Verbrechen an Daniela am Mittwochabend in der XY-Sendung noch einmal ausführlich dargestellt worden. Die Neunjährige verschwand am 25. Juni 1988 auf dem Rückweg von einem Stadtfest zur 1100-Jahr-Feier in Querfurt, das sie mit ihrer Schwester besucht hatte.
Den Weg nach Hause hatten die beiden Mädchen getrennt angetreten. Als die Neunjährige auch am Abend dort nicht eintraf, informierte die Familie die Polizei. Die Leiche des Kindes wurde am nächsten Tag nur unweit entfernt vom Elternhaus auf einer Wiese im hohen Gras gefunden. Das Mädchen wurde erwürgt.
Mordfall Daniela nicht ad acta gelegt
Hoffnung, den Fall zu klären, gebe es immer, sagte Staatsanwalt Klaus Wiechmann in der Sendung. „Gerade ungeklärte Tötungsverbrechen beschäftigen Polizei und Staatsanwaltschaft auch noch nach so vielen Jahren.
Diese Verfahren werden nicht einfach in das Archiv gelegt.“ Unter anderem wurden in der Sendung, die von 5,83 Millionen Zuschauern verfolgt wurde, türkisfarbene Schuhe des Mädchens angesprochen, die bis heute verschwunden und vielleicht noch im Besitz des Täters sind.
Ermittler setzen zudem auf Zeugen, die sich damals nicht gemeldet haben - oder jemanden, dem sich der Täter anvertraut haben könnte. Im Optimalfall könne ein Täter anhand von Spuren an Danielas Jacke ermittelt werden, hieß es.
(mz/lö)