Wenn Gymnasiasten für sich und für ihre Lehrer beten
Neinstedt/MZ. - Die 28 Jugendlichen, die sich an diesem Abend zu einem "PrayDay" - einem Gebetstag - in Neinstedt trafen, sind "Jesus-Freaks". So steht es zumindest auf dem Rücken eines Teilnehmers. Alle gehören den Schülerbibelkreisen an, die es an den Gymnasien von Quedlinburg und Thale gibt. Dort "treffen sie sich eigenverantwortlich in einer Pause und reden über biblische Texte", weiß Pastorin Ursula Meckel. Im Mittelpunkt dieses "PrayDays" stand das "Gebet für die Schule", das deutschlandweit stattfand. "Suchet der Schule Bestes und betet für sie" war das diesjährige Motto.
"Wo ihr betet, verändert sich die Atmosphäre", ruft Markus Schmitz seinen Hörern zu. "Gott kann die Atmosphäre in eurer Schule verändern, wenn ihr betet", ergänzt Schmitz, der seit 2000 bzw. 2003 die Baptistengemeinden von Harzgerode und Quedlinburg betreut. Die jugendlichen Bibelfreunde hätten ihn als Gast-"Prediger" eingeladen, sagt der Baptisten-Pfarrer der MZ. Sie würden ihn bereits als Drogenberater kennen - in dieser Rolle sei er häufig in den Schulen.
Der "PrayDay" begann locker - mit einem Spiel, bei dem sich die Akteure wortlos verstehen mussten und mit wuchtigen Gitarren- und Bongotrommel-Klängen, die das gemeinsame Singen begleiteten. "Wir singen nicht nur für uns, sondern zur Gottesehre", machte Christian Straß klar. Der 19-jährige Abiturient leitet den Thalenser Schülerbibelkreis und war der Regisseur des Abends. Die Lieder lobten den "mächtigen Gott" als wunderbaren Ratgeber, treuen Freund und ewigen Vater. "Gib uns mehr von dir, immer mehr", bat Straß. Und hoffte, "dass dein Wort und dein Name in dieser Region groß gemacht werden". Schmitz empfiehlt Beten als Allheilmittel, als Ausweg aus mancher (Sinn-)Krise. "Das Gebet ist der absolute Hammer, das absolute Ding." Es ermögliche die "einzigartige Gemeinschaft mit Gott", das Erlebnis des "Himmels auf Erden". Auch die Bibel werde nur durch das Gebet verständlich. Höhepunkt des "PrayDays" war eine mehrteilige "Gebetsaktion", die dem Schulalltag gewidmet wurde.
"Lehrer sind (auch nur) Menschen" hieß das Motto einer Gruppe, "Büffeln - warum?" das Leitwort einer anderen Runde. Minutenlang wurde in separaten Räumen gebetet, dann die Gruppe gewechselt. Gebetet wurde auch um Akzeptanz. Das Schülerleben sei manchmal "schwer, wenn die anderen einen dumm machen, weil man an Gott glaubt", gestand ein Junge. Er betete in jenem Kreis, der mit "Jesus an der Schule" überschrieben war.