Gegen Vandalismus Warum ein Sicherheitsdienst weiter Streifen geht durch Parks in Quedlinburg
Bereichsleiter der Stadt zog Bilanz am Runden Tisch für Sicherheit und Ordnung: Was hat funktioniert, wo gibt es Probleme?

Quedlinburg/MZ - Nächtliche Ruhestörungen, Müll und zerschlagene Flaschen sowie Vandalismus auf den Spielplätzen - um dem, auch präventiv, zu begegnen, hatte die Stadtverwaltung Quedlinburg Handlungsempfehlungen erarbeitet und im Stadtrat vorgestellt.
Eine ganze Reihe wurde und wird bereits umgesetzt, jetzt ist die letzte gestartet worden: Der Runde Tisch für Sicherheit und Ordnung hat erstmals stattgefunden. „Wir haben hier erst einmal die Maßnahmen ausgewertet, die wir in der Vergangenheit bereits umgesetzt haben“, erklärt Michael Busch, als Fachbereichsleiter auch für Recht und Ordnung zuständig.
Erweitert worden sei der Bereich Jugendarbeit mit dem hinzugekommenen Jugendklub Bad Suderode und der Einstellung weiterer Sozialarbeiter. Neben „Partnerschaftsstreifen“ der städtischen Ordnungsbehörde und der Polizei sei aktuell auch ein externer Sicherheitsdienst im Einsatz, und es fänden auch Kontrollgänge durch die Sozialarbeiter statt, meist gemeinsam mit dem Sicherheitsdienst.
Hilfreich sei zudem gewesen, dass eine Grünanlagensatzung für die Stadt geschaffen worden sei, die die Nutzung der Anlagen regele - und mit der es bei Verstößen Eingriffsmöglichkeiten gebe.
„Momentan ist es ruhig“, sagt Michael Busch. „Derzeit haben wir zum Wordgarten und den Brühl keinerlei Beschwerden, nachdem es im Sommer und Herbst 2019 fast täglich Beschwerden gab.“
Das sei aus Sicht der Verwaltung ein Zeichen dafür, dass die Streifen etwas brächten, so der Fachbereichsleiter, der hinzufügt: „Aber der Sicherheitsdienst spricht die Leute auch an. Er drückt den Akteuren auch schon mal Müll- und gelbe Säcke in die Hand.“
„Derzeit haben wir zu Wordgarten und Brühl keine Beschwerden, nachdem es 2019 fast täglich Beschwerden gab.“
Michael Busch, Fachbereichsleiter für Recht und Ordnung der Stadt Quedlinburg
Die Entwicklung im vergangenen Jahr „hat uns motiviert zu sagen: Im Rahmen unserer Möglichkeiten werden wir weiterhin mit einem Sicherheitsdienst tätig werden.“
Ein Ziel der ersten Zusammenkunft des Runden Tisches sei gewesen, auch für das Thema Sicherheit und Ordnung „zu sensibilisieren“, legt Michael Busch dar. Denn wenn die Eindämmungsverordnungen zur Corona-Pandemie dann ad acta gelegt sein sollten, „haben wir als Stadt nur die Möglichkeit, öffentliche Räume zu bestreifen“.
Das bedeute, dass Flächen etwa der Wohnungswirtschaftsgesellschaft, der Wohnungsgenossenschaft, der Stadtwerke, aber auch die Bereiche Mettehof oder Johannishain, dann - anders als jetzt - nicht mehr mit im Blick sein würden.
Weshalb auch die Eigentümer solcher und weiterer Flächen ebenso zum Runden Tisch eingeladen gewesen seien wie Vertreter der Polizei, des Ordnungsamtes des Landkreises, der Stadtverwaltung und des Stadtrates sowie der Gewerbetreibenden.
„Man war sich einige, dass der Einsatz eines Sicherheitsdienstes weiterbetrieben werden sollte“, berichtet Michael Busch. Wobei angeregt wurde, hier womöglich gemeinsam zu agieren und dafür zu prüfen, welche Schäden durch Vandalismus verursacht wurden und welche Kosten für deren Beseitigung entstanden seien - zu Zeiten ohne die und während der Kontrollen.
„Es ging ja auch darum, als Plattform da zu sein, um Anregungen entgegenzunehmen.“
Michael Busch über den Runden Tisch von Polizei, Ordnungsamt, Stadtrat und Geschäftsleuten
„Ich denke, um zu sensibilisieren, war das ein guter Auftakt“, schätzt Michael Busch ein. „Und es ging ja auch darum, als Plattform da zu sein, um Anregungen entgegenzunehmen.“ Vorgesehen sei, künftig regelmäßig zusammenzukommen - „vielleicht einmal pro Jahr“.
Die Handlungsempfehlungen für mehr Ordnung und Sicherheit waren im Oktober 2019 im Stadtrat vorgestellt worden. Sie beinhalteten unter anderem, die Zusammenarbeit mit der Polizei weiter auszubauen und ebenso die sozialpädagogische Begleitung, indem zum Beispiel zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden, erinnerte Michael Busch.
Außerdem wurde vorgeschlagen zu prüfen, die Präsenz des städtischen Ordnungsbereiches zu verstärken oder einen privaten Sicherheitsdienst zu engagieren. Und schließlich sollte eine gesamtgesellschaftliche Beteiligung in Form eines Runden Tisches erfolgen, so der Fachbereichsleiter weiter.