Tourismus in Thale "Alte Post" im Harz soll umgestaltet werden: Das ist zu den Plänen für Treseburg bekannt
Neues Leben für die "Alte Post" im Harz-Ort Treseburg. Das Gebäudeensemble soll umgebaut und touristisch genutzt werden. Auch die Einheimischen sollen profitieren.

Treseburg/MZ. - Als „Alte Post“ kennen es viele Treseburger, es muss aber auch mal als „Villa 1923“ – so geht es aus alten Unterlagen hervor – bezeichnet worden sein: das Gebäude Ortsstraße 24 neben der früheren Kirche. Investor und Wahl-Treseburger Gert Leuthäußer möchte die Immobilie samt den beiden Nebengebäuden sanieren und teils umbauen.
Deborah Dill, Architektin in Leuthäußers Ingenieurbüro in Leipzig, stellt das „Entwurfskonzept mit den Ideen, die sich um das Gebäude entwickelt haben“, vor. Die Struktur des Hauptgebäudes mit seiner Wohnnutzung werde sich nicht ändern: „Es sind zwei Wohneinheiten geplant, eine oben, eine unten.“ Es sollen, so das momentane Konzept, zwei Ferienwohnungen werden.
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Eine dritte soll in einer Art „Tiny House“ entstehen, an einem Ende des langgezogenen Nebengebäudes, das sich hinter dem Haupthaus befindet. Der andere Teil des Flachbaus soll als Mehrzweckraum auf vielfältige Weise genutzt werden können. Im zweiten Nebengebäude sollen Lager- und Technikflächen geschaffen werden; es steht rechtwinklig zum ersten Nebengebäude.
Investor: „Wir wollen etwas schaffen, damit die Leute in Treseburg bleiben“
Durch die Aufteilung der drei bestehenden Objekte „entstehen kleine Höfe“, erklärt Deborah Dill den Mitgliedern des Thalenser Bauausschusses sowie des Treseburger Ortschaftsrates, die als Zuhörer dazugekommen waren. Es böte sich an, manche Bereiche öffentlich oder halböffentlich zu nutzen. Leuthäußer – er betreibt bereits erfolgreich das Haus Wanderlust im Ort – ergänzt: „Wir wollen etwas schaffen, damit die Leute dableiben.“ Er meint Touristen, die in Treseburg verweilen sollen, aber auch Einheimische sollen sich treffen können.
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Es gibt bereits ungezählte Ideen für draußen und für den Mehrzweckraum mit Teeküche. Leuthäußer und Dill nennen Beispiele: Vereinsfeste, Lesungen, Sommerkino, Tagungen der Feuerwehr, Yogakurse im leeren Raum, waldpädagogische Veranstaltungen, ein Adventsmarkt mit regionalen Anbietern, Direktvermarktung zum Beispiel von Produkten eines Sportartikelherstellers oder mal ein Bar-Abend im Freien, wenn im Sommer viele Gäste in dem Thalenser Ortsteil sind.
Das Areal neben der alten Kirche sei „ein prägnanter Ort für Wanderer und Einheimische“, sagt Dill. An ihm führten Wege zu Wanderwegen und zur Luppbode entlang. Für den Ort sei der Bereich am Ausgang des Bodetals „als Erscheinungsbild sehr wichtig“, sagt Ortsbürgermeister Mike Neubarth (AfD), er befürwortet das Projekt.
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Das Projekt ist noch im Entwurf, gerade erst wurde eine Bauanfrage zur Umnutzung eines Nebengebäudes gestellt.
Mehrere Kommunalpolitiker weisen bei der Bauausschusssitzung auf die schwierige Parksituation in Treseburg hin. Auf dem Grundstück an der Ortsstraße 24 wird eher kein neuer Parkraum geschaffen. Neubarth stimmt zu, dass man sich Gedanken machen müsse: „Mit dem Parkplatzkonzept müssen wir uns als Ortschaftsrat nochmal befassen.“ Zumal wegen des kommenden „Dein Schopp“-Ladens in Treseburg ein paar Stellplätze wegfallen werden. Doch es gebe Ideen, die jedoch aktuell noch nicht umgesetzt werden könnten.
Bis tatsächlich Umbauarbeiten in der „Alten Post“ starten können, wird es sicher auch noch etwas dauern.