Thale geht einen Schritt zurück
Thale/MZ. - Der Bauausschuss der Stadt Thale hat sich in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich dazu durchgerungen, die Vorfahrtsregelung im Bereich Post-, Hubertus- und Breitscheidstraße / Stecklenberger Allee zu ändern. Künftig soll die Hauptstraße wieder aus Richtung Poststraße in Richtung Breitscheidstraße und umgekehrt verlaufen.
Gleichzeitig wurde die Stadtverwaltung beauftragt zu überprüfen, ob die Parkbuchten in der Poststraße baulich verändert werden können. Lärm, Unfallgefahren, Hauptverkehrsströme, alte Gewohnheiten oder historische Entwicklungen - die Argumente, das Für und Wider für eine Rückkehr zur alten Hauptstraßenregelung - in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses prallten die Meinungen aufeinander. Letztendlich herrschte Einigkeit darüber, dass Thales zweitwichtigste Haupteinkaufsstraße wieder mit Leben erfüllt werden soll. Vor allem für und mit den Thalensern.
Auch wenn, wie Frank Müller (CDU) einräumte, die Interessen der Anwohner der Poststraße und die der Gewerbetreibenden aufeinander prallen würden. Doch aus eigener Erfahrung weiß er, dass die Umsatzeinbußen, wenn die Gästeströme nicht an den Geschäften vorbeigeleitet werden, immens sind. "Mit der Sanierung der Poststraße sind dort viele Geschäfte kaputtgegangen und wir haben damals Fehler gemacht, die sich nicht wiederholen dürfen", warnte Frank Müller. Für das Tagesgeschäft sei die Hauptstraßenführung überlebenswichtig. "Und darum ist die Veränderung der Hauptstraßenregelung schon längst überfällig", stellte der Christdemokrat fest. Wobei sich der Ausschuss aber auch einig war, die Hauptstraße zur Einfahrt Poststraße aus Richtung Bahnübergang zum Parkplatz Bodetal nicht zu verändern.
Erfreut wurde registriert, dass die zunächst befürchtete höhere Unfallhäufigkeit nicht eingetreten ist. Obwohl, wie Ausschuss-Vorsitzender Martin Hödt (CDU) einräumte: "Jetzt werden einige wohl beim Griechen bereits Schwung holen, um dann erst am Wilden Jäger wieder zu bremsen." Er befürchtet auch, dass aufgrund der Straßenpflasterung die Lärmbelästigung wohl zunehmen werde. Und auch Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski räumte ein, dass er immer mit dem Fuß auf der Bremse aus der Stecklenberger Allee an die Kreuzung heranfährt.
"Es ist ein gefährliche Ecke und wird immer eine gefährliche Ecke bleiben", räumte das Stadtoberhaupt ein. Letztendlich setzte sich aber der Wille durch, die Poststraße wieder mit Leben zu erfüllen. Die Stadtverwaltung muss jetzt noch alle, so genannte Träger öffentlicher Belange um Stellungnahmen bitten, bevor der Beschluss realisiert werden kann.
Mit deutlich größeren Schwierigkeiten wird aber gerechnet, wenn es um den, von allen Seiten sehnlichst gewünschten Umbau der Parkbuchten in der Poststraße geht. Hier muss die Verwaltung zunächst prüfen, ob überhaupt umgebaut werden darf und wie viel solch ein Projekt kosten würde.