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Thale Thale: 26-Jährige stirbt im Feuer

Von Gerd Alpermann 14.12.2011, 08:49

Thale/MZ. - "Wir wurden darüber informiert, dass sich noch eine Person im Haus befinden muss", erklärte Stadtwehrleiter Rainer Braune gegenüber der MZ: "Ich habe dann sofort drei Teams in das Haus beordert, um die Frau zu suchen." Wegen der starken Rauchentwicklung konnten die 18 Kameraden nur mit Atemschutzgeräten sowohl von der Hof- als auch Straßenseite in die obere Etage des Hauses gelangen.

Während die Eltern, die im Parterre wohnen, sich in Sicherheit bringen konnten, kam für die 26-jährige Lebensgefährtin des Sohnes jede Hilfe zu spät, wie der Wehrleiter sagte. Der Sohn befand sich zur Nachtschicht auf Arbeit. Die Eltern wurden zunächst in der Gaststätte "Wendhusen-Stübchen" im Nebenhaus von Seelsorgeteams des Landkreises und der Polizei betreut. Die Inhaber hatten ihre Einrichtung sofort zur Verfügung gestellt: "Wir lassen unsere Nachbarn doch nicht im Regen stehen." Von der Stadt Thale wurde eine Unterkunft für die Betroffenen gesucht, da das Haus wegen der Brandrückstände vorerst nicht bewohnbar ist. Die Wohnungsgenossenschaft stellte dann eine Ferienwohnung, die möbliert ist, für die drei Personen zur Verfügung, wie von der Stadtverwaltung zu erfahren war.

Da der Brand auf der Hofseite ausgebrochen war, hatten Nachbarn offensichtlich kaum etwas von dem Feuer mitbekommen. Polizei und Feuerwehr sperrten die Zufahrtsstraßen ab. Aufgrund der Nachtzeit waren fast keine Personen auf der Straße. Der Breiteweg befindet sich in Thales Altstadt unweit der Blankenburger Straße. Mit elf Fahrzeugen waren die Feuerwehren, darunter auch aus Neinstedt, Warnstedt und Weddersleben im Einsatz. Da die Gefahr bestand, dass das Feuer auf den Dachstuhl übergreift, alarmierte der Stadtwehrleiter zudem die Feuerwehr in Quedlinburg. So waren dann rund 60 Feuerwehrleute vor Ort. Nach gut zwei Stunden konnte das Feuer gelöscht werden.

Unmittelbar danach begannen Untersuchungen der Polizei zur Brandursache. Die Ermittler der Kriminalpolizei kamen zu dem eindeutigen Ergebnis, dass die 26-jährige Frau im Bett geraucht hatte. "Alle anderen in Frage kommenden Ursachen wurden im Ausschlussverfahren geprüft und scheiden aus", teilt die Polizei mit. Auch eine offene Flamme, wie ein Adventsgesteck oder eine Kerze, kommen danach als Brandursache nicht in Betracht.

Ein solches Ereignis geht auch an den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr nicht spurlos vorüber. "Nach dem Einsatz haben wir noch zusammen gesessen, um das Geschehene zu verarbeiten", erklärte der Stadtwehrleiter. Da zeige sich auch, ob einer der Kameraden noch weitere seelsorgerische Unterstützung brauche. "Die ehrenamtlichen Helfer sind schließlich nicht jeden Tag mit einem tödlichen Vorkommnis konfrontiert, vor allem in diesem Ausmaß. Es wird sicher noch lange in den Familien darüber gesprochen. "

Bei einem Wohnhausbrand in Breiteweg in Thale kam am Mittwoch eine junge Frau ums Leben. Ein Ehepaar, was in der unteren Etage des Hauses wohnt, konnte sich retten. (FOTO: CHRIS WOHLFELD)
Bei einem Wohnhausbrand in Breiteweg in Thale kam am Mittwoch eine junge Frau ums Leben. Ein Ehepaar, was in der unteren Etage des Hauses wohnt, konnte sich retten. (FOTO: CHRIS WOHLFELD)
Photo by: Chris Wohlfeld