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Spritzeisbahn wird zum Problem

Von HOLGER HADINGA UND PIA MAACK 11.02.2010, 17:42

QUEDLINBURG/MZ. - Seit Montag bemüht sich die Stadt, eine Anregung von Stadtrat Ulrich Thomas in die Tat umzusetzen und will ihren Einwohnern eine solche Eisfläche im Prinzip vor die Haustür zaubern - auf einen großen Parkplatz an der Ecke Rathenaustraße / Frachtstraße (die MZ berichtete). Darüber würden sich vor allem die Schüler freuen, die die Bahn für den Rest ihrer Winterferien noch nutzen könnten.

Die Arbeiten auf der 30 mal 20 Meter großen Fläche liefen Donnerstag noch auf vollen Touren. Hier waren vor allem Peter Teichmann, Ditmar Schwarz sowie Hans Leweling im Auftrag des Fachgebiets Kinder und Jugend der Welterbestand tatkräftig bei der Sache. Unter anderem mussten die Gullys abgedichtet werden, damit das verspritzte Nass nicht ablaufen kann. Ein so genannter B-Schlauch für die Wasserverteilung kam von den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Quedlinburg.

Das Technische Hilfswerk (THW) stellte einen großen Behälter zum Abfüllen von Sandsäcken zur Verfügung. Die sind nötig, um eine Begrenzung für das Wasser zu errichten. Eine bereits vorhandene Begrenzung ist die Bordsteinkante. Die besondere Schwierigkeit beim gewählten Gelände ist ein Gefälle des Bodens. "Deshalb ist das Eis von fünf bis 15 Zentimeter dick", sagt Peter Teichmann.

Die Arbeiten an der Eisfläche begannen bereits Anfang der Woche. Mittlerweile hat sich zwar genug Wasser gesammelt, doch Teichmann bereitet eines Sorgen: "Der Schneefall könnte sich nachteilig auswirken, weil er isoliert." Außerdem macht Schnee auf der Oberfläche das Eis beim Laufen stumpf. Doch aufopferungsvoll machte er seinen Mannen Mut: "Jetzt wollen wir's wissen, wir bleiben dran!" Wichtig sei natürlich, dass in den kommenden Tagen weiter Minusgrade herrschen.

Birgit Voigt, Ordnungsamtsleiterin der Stadt Quedlinburg, machte Donnerstag den Eislauffreunden noch keinen Mut: "Jetzt versuchen wir es nochmal mit der Feuerwehr, die könnte technische Unterstützung geben, weil die Abdichtung nicht richtig funktioniert. Vielleicht ist die Eisfläche zum Wochenende fertig." Bei diesem Projekt handele es sich um die erste Spritzeisbahn für Quedlinburg. Birgit Voigt: "Deshalb haben wir noch nicht so die Erfahrung."

Am Donenrstag um 13.30 Uhr machte sich die Mitteldeutsche Zeitung ein Bild vor Ort. Die Arbeiten waren erst einmal eingestellt, kein Mensch zu sehen. Ein rot-weißes Absperrband umgab die geplante Eisfläche. Außerdem lagen Feuerwehrschläuche am Rand, der matschig war. Auf einem Gully befanden sich Sandsäcke. Das Wichtigste jedoch: Von einem Überfrieren keine Spur. Die innere Fläche besteht aus purem Wasser, das einfach nicht gefrieren will.

Laut Experten für derartige Eisbahnen sollte der Frost vor dem Bespritzen bereits einige Zentimeter in den Boden eingedrungen sein. Dann übersteht die Fläche auch ein leichtes Tauwetter. Außerdem könnte aus den Gullys am Parkplatz aufgrund der Abwässer Wärme aufsteigen, die das Gefrieren behindern.

Während in Quedlinburg noch fieberhaft an der Eisfläche gearbeitet wird, laufen in Thale die Kinder und Erwachsenen bereits auf dem Eis, wie Bürgermeister Thomas Balcerowski am Donnerstag auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung bestätigte. Die Spritzeisbahn befindet sich direkt gegenüber dem Rathaus auf einer Freifläche, die sonst als Parkplatz genutzt wird.