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«Politik färbt immer auf den Einzelnen ab»

Von Rita Kunze 26.11.2007, 19:05

Quedlinburg/MZ. - Seit gut einem Jahr haben Martin Straka und Laurel Lueders an einem gemeinsamen Projekt gearbeitet. Am Freitag stellen sie es der Quedlinburger Öffentlichkeit in den sanierten, neuen Ausstellungsräumen des Schlossmuseums vor: "Visionen der Vergänglichkeit" nennen sie ihre Ausstellung mit Fotocollagen, Videoinstallationen und Gemälden, die sich mit einer grundsätzlichen Frage auseinandersetzen - der menschlichen Vergänglichkeit. Weil es keine endgültige Antwort auf diese Frage geben kann, sagt Martin Straka, bleibe die künstlerische Auseinandersetzung mit ihr eine Spekulation. Eine Vision. "Die Arbeiten sollen keine Statements sein, sie werfen vielmehr Fragen auf", ergänzt die US-Amerikanerin Laurel Lueders. Der Betrachter ihrer Collagen solle in Dialog treten mit den Bildern, den Verbindungen zwischen Religion, Politik und Kunst nachspüren. "Weltpolitik färbt immer auf den Einzelnen ab", sagt Martin Straka, "hat auch direkten Einfluss auf ihn."

Für ihr aktuelles Werk hat Laurel Lueders mit der Kamera die Ausgrabungsfelder unter anderem in Marsleben durchstreift. Was die Archäologen dort zutage förderten, ist für die Künstlerin Ausdruck der Vergänglichkeit der Zivilisation an sich. "Umgekehrte Archäologie" nennt der Quedlinburger Maler Martin Straka seinen Schaffensprozess, dem er Philosophisches und Religiöses beimischt. Denn "wir kommen aus der christlichen Tradition und benutzen deren Elemente für unsere Symbolsprache."

Die Ausstellung wird von der Kulturförderung des US-Konsulats in Leipzig und dem Quedlinburger Kunstverein art quitilinga unterstützt. Sie wird am 30. November um 19 Uhr im Schlossmuseum Quedlinburg eröffnet.