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Paracelsus-Harz-Klinik Paracelsus-Harz-Klinik: Jubiläum mit Herz

Von Sigrid Dillge 06.05.2013, 16:14

BAD SUDERODE/MZ - Als 1993 die erste ambulante Herzsportgruppe in der Paracelsus-Harz-Klinik ihre Arbeit aufnahm, war Werner Kreutzberg mit dabei. Nach einer Herz-Operation im Jahr 1989 bot sich ihm nun erstmals die Möglichkeit, unter Anleitung und mit Betreuung erfahrener Fachkräfte etwas für die Stärkung seines Herzens zu tun. „Das war wunderbar. Meist haben wir etwa eine halbe Stunde Gymnastik auf dem Trockenen und dann im Wasser gemacht“, erinnert sich der 78-Jährige aus Ballenstedt. 13 Jahre lang nutzte er diese Form der Gesunderhaltung in der Gemeinschaft, dann finanzierte seiner Krankenkasse diesen Service nicht mehr. Seither versucht Kreutzberg, allein täglich ein paar Minuten Gymnastik zu machen, Fahrrad zu fahren oder zum Schwimmen zu gehen. Dass Sport seinem Körper und vor allem seinem Herzen gut tut, weiß er genau. „Schauen Sie mich an, mir ginge es kaum so gut, wenn ich mich nicht regelmäßig sportlich im Rahmen meiner Möglichkeiten betätigt hätte“, lautet sein Fazit.

"Die Krankenkassen zahlen 24 Monate lang für 90 Übungseinheiten"

Werner Kreutzberg gehörte am Wochenende zu den Gästen einer besonderen Geburtstagsfeier. Der Jubilar heißt Herzsportgruppe und feierte sein 20-jähriges Bestehen. 1993 rief der damalige Chefarzt der Paracelsus-Harz-Klinik in Bad Suderode, Kurt Stammberger, die erste dieser Gruppen in der Einrichtung ins Leben. Bis zu seinem Ruhestand 2003 begleitete er diese besondere Form der Rehabilitation für herzkranke Patienten. Heute, nach zwanzig Jahren, gibt es insgesamt sechs Herzsportgruppen mit etwa 80 Mitgliedern in der Paracelsus-Harz-Klinik. „Die Krankenkassen zahlen 24 Monate lang für 90 Übungseinheiten die Kosten für diese Art der Nachsorge. Meistens kann das dann noch einmal verlängert werden“, umreißt Silke Kurek, die zu den Mitarbeiterinnen der ersten Stunde zählt, die finanziellen Bedingungen. Als besonderer Magnet für die ambulanten Herzsportgruppen in der Bad-Suderöder Klinik habe sich das Schwimmbad erwiesen, fügte Übungsleiterin Diana Gawellek an. „Das ist für die Gruppen nicht unbedingt erforderlich“, stellt sie fest.

Der Magnet Schwimmbad habe unter anderem dazu beigetragen, dass ab 2006 nicht mehr alle am Herzsport interessierten Frauen und Männer in der Klinik betreut werden konnten. Etliche schlossen sich dem Sportverein an und nutzten das Bad im Kurzentrum. Was wird jedoch aus den dort trainierenden drei Gruppen mit etwa 24 Mitgliedern, wenn das Kurzentrum aufgrund seiner defizitären Lage zur Jahresmitte schließt? Diese Frage beschäftigte etliche der Gäste der Geburtstagsfeier. „Der Vorsitzende des Landesverbandes der Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen, Olaf Haberecht, und ich werden uns zu diesem Thema gemeinsam mit den Betroffenen zusammen setzen. Wir wollen und werden eine Lösung finden“, sagte Professor Axel Schlitt, Chefarzt der Abteilung Kardiologie in Bad Suderode.