Papierentsorgung in Quedlinburg Papierentsorgung in Quedlinburg: Containerfrage noch ungelöst

Quedlinburg/MZ - Die Papierentsorgung in Quedlinburg treibt die Verantwortlichen von Quedlinburger Bauhof und Entsorgungswirtschaft des Landkreises Harz (Enwi) weiter um. Es geht um die Stellplätze für die öffentlich zugänglichen Papiercontainer in der Stadt. Auslöser war vor Monaten die immer wieder zu beobachtende Vermüllung des Stellplatzes an der Zwergkuhle/Westerhäuser Straße. Zugleich rückte der Stellplatz in der Wallstraße wieder in den Fokus.
Andere Standorte sollen entlastet werden
Bisherige Bemühungen führten aber nur zum Teil zu neuen Ergebnissen. Ingo Ziemann, Abteilungsleiter Entsorgung und Unternehmenskommunikation der Enwi, teilte jetzt mit, dass in Absprache mit dem Quedlinburger Bauhof Voraussetzungen geschaffen wurden, auf dem Stellplatz an der Brücke in der Julius-Wolff-Straße zwei Papiercontainer aufzustellen. Damit sollen andere Standorte entlastet werden. In der Julius-Wolff-Straße standen bisher nur Glascontainer.
Dagegen konnte das Vorhaben an der Zwergkuhle, einen weiteren Container für Papier zu installieren, nicht realisiert werden. Die enwi hatte sich darum bemüht, einen fünften Container aufstellen zu können, um der immer wieder zu beobachteten Massen an Verpackungen Herr zu werden. Doch vom Quedlinburger Bauhof kam nach Prüfung der Gegebenheiten eine Absage. Die Voraussetzungen konnten nicht geschaffen werden, da Starkstromkabel im Erdreich eine weitere Versiegelung der Fläche nicht zulassen. So kann die favorisierte Entlastung dort nicht erfolgen.
Neu gesucht wird aber nun doch ein Ersatz für den Stellplatz Wallstraße. Nach erneuten Bürgerprotesten hat sich der Bauhof dazu entschlossen, noch einmal intensiv nach einer anderen Lösung für den gesamten Stellplatz zu suchen. In der Wallstraße stehen Papier- und Glascontainer direkt gegenüber von mehrgeschossigen Wohnhäusern, was immer wieder zu einer Lärmbelästigung führt. Aufgrund einer fehlenden Alternative war aber bisher am Stellplatz Wallstraße, gegenüber der Einmündung Rosa-Luxemburg-Straße, trotz Kritik festgehalten worden.
Neuer Stellplatz soll in Nähe liegen
„Wir haben jetzt die Suche nach einem anderen Stellplatz der Bauplanung übergeben“, sagte Jens-Uwe Lilienthal, stellvertretender Leiter des Quedlinburger Bauhofs, auf Nachfrage der MZ. Ein neuer Stellplatz für alle Container in der Wallstraße müsse in der Nähe liegen. Sonst mache es keinen Sinn. Schließlich werde der Platz in der Wallstraße stark frequentiert. Bisher biete sich aber kein anderes Areal an. Anfragen an Einkaufsmärkte zum Beispiel seien negativ beantwortet worden.
Das Problem der überquellenden Papiercontainer in Quedlinburg wird vor allem durch Verpackungsmaterial, das Firmen entsorgen, verursacht. Darauf weist Ingo Ziemann noch einmal mit Nachdruck hin. Dies müsse aber nicht sein. Die Gewerbebetriebe könnten es viel bequemer haben. „Offensichtlich wissen viele Firmen nicht, dass die Enwi ihnen kostenlos einen Container zur Verfügung stellt, den sie auf ihrem Grundstück platzieren können und der entsprechend regelmäßig durch das beauftragte Entsorgungsunternehmen gelehrt wird“, erklärt der Abteilungsleiter.
Papiercontainer, die öffentlich zugänglich sind, gibt es im Gebiet der Entsorgungswirtschaft Landkreis Harz (Enwi) nur noch in der Stadt Quedlinburg. Es war und ist ein Entgegenkommen für das Welterbe, da in manchen Gassen die Hauseigentümer für die dafür verteilten blauen Tonnen keinen Platz auf ihrem Grundstück hatten und haben. Ausgangspunkt war die Tatsache, dass nach Einführung der blauen Papiertonne plötzlich vor vielen Häusern auf dem Münzenberg ein solches 240 Liter fassendes Behältnis stand, was nicht im Sinne der Welterbestadt war. (gal)
Und Ingo Ziemann bittet darum, dass Verpackungen, die in die öffentlich zugänglichen Container geworfen werden, vorher gepresst werden. Damit wäre schon einiges getan, dass mehr Verpackungsmaterial in die Behältnisse passt und nicht wie so oft an der Zwergkuhle neben den Containern wild gestapelt wird.