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Neujahrsempfang in Quedlinburg Neujahrsempfang in Quedlinburg: Haseloff lobt Willkommenskultur

Von Gerd Alpermann 12.01.2016, 18:59

Quedlinburg - Erstmals war am Montagabend der Ministerpräsident zu einem Neujahrsempfang der Stadt Quedlinburg gekommen. „Es wurde langsam Zeit“, sagte Rainer Haseloff (CDU) im Kaiserhof und unterstrich die besondere Bedeutung der Welterbestadt. Von hier sei der Beginn des deutschen Staates ausgegangen. Mit Selbstbewusstsein könnten die Bürger auf die Geschichte ihrer Stadt schauen. Der Ministerpräsident hob besonders das heutige bürgerschaftliche Engagement hervor, das sich unter anderem bei dem Erhalt des Welterbes zeige. Quedlinburg sei eine liebenswerte Stadt mit Lebensqualität.

Ministerpräsident lobt Quedlinburger Willkommenskultur

Rainer Haseloff lobte zugleich die Willkommenskultur bei der Aufnahme von Flüchtlingen. „Das ist nicht selbstverständlich“, sagte er und rief dazu auf, dass alle demokratisch gesinnten Bürger zusammenstehen müssten, um die Werte dieser Gesellschaft zu bewahren. Dazu gehöre die Solidarität mit Menschen, die in Not sind. Dies sollte auch zur Landtagswahl am 13. März deutlich werden.

Diese Willkommenskultur hat der Runde Tisch „Flüchtlingshilfe Quedlinburg“ koordiniert. Für sein Wirken erhielt er einen Ehrenamtstaler, eine neu aufgelegte Auszeichnung der Welterbestadt, die in zwei Kategorien verliehen wird: für ehrenamtlich Engagierte und für Sponsoren. Die Medaille fertigte Bildhauer Wolfgang Dreysse an, die Finanzierung wurde durch das Sponsoring der Firma Haba von Dirk Bahß möglich.

Einen Ehrenamtstaler erhielten auch Heidrun und Rüdiger Blauhut, die seit 30 Jahren die Behindertensportgruppe des SV Medizin leiten. „Mit Ausdauer und viel Liebe zu den behinderten Angehörigen formten sie ein Team, in dem jeder Anerkennung findet“, hieß es in der Laudatio. Für ihre Tätigkeit im Kultur- und Heimatverein bekam das Ehepaar Erika und Arno Schade die neue Auszeichnung.

Arno Schade ist seit vielen Jahren Vorsitzender des Vereins, seine Frau seit 2009 Vorsitzende des Klubs in Kultur- und Heimatverein. Ebenfalls einen Ehrenamtstaler erhielt der Verein zur Förderung der Freundschaft zwischen Quedlinburg und Aulnoye-Aymeries, der seit 1998 die Städtepartnerschaft mit der nordfranzösischen Stadt befördert. In der Kategorie Sponsoren wurden die Harzsparkasse und die Harzer Volksbank sowie die kommunalen Unternehmen Wohnungswirtschaftsgesellschaft und Stadtwerke geehrt. Ebenfalls den Ehrenamtstaler erhielt Svend-Jörg Sobolewski, der Geschäftsführer der Feuerbestattungen Quedlinburg GmbH, die das Krematorium betreibt. Sie unterstützt jährlich im fünfstelligen Eurobereich unter anderem Tierschutz, Feuerwehr, THW, Jugend, Kunst und Kultur.

Ziel sei bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen

Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) hatte zuvor betont, dass er Respekt und Freude über das bürgerschaftliche Engagement und die Willkommenskultur empfinde. Diese funktioniere nur, weil von Anfang an Regeln aufgestellt worden seien. Wirtschaft, Welterbe und Wohlfühlen nannte der OB als Klammer des kommunalpolitischen Handelns. Es gehe darum, dafür bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Kernkompetenzen sollten 2016 und in den Folgejahren gefestigt und weiter profiliert werden. Aus Sicht des OB gehören dazu drei Säulen: Wirtschaft und Welterbe; Quedlinburg als Einkaufs- und Tagungsstadt sowie Quedlinburg als Kompetenzstandort für Gesundheit und Pflege. Zu letzterem fand zum Neujahrsempfang im Kaiserhof eine Ausstellung statt.

Stadtratsvorsitzende Sylvia Marschner (CDU) erinnerte in einem Rückblick unter anderem an die Vorreiterrolle Quedlinburgs bei der mobilen Ratsarbeit und das freie W-Lan für die Stadt. Dem ersten gut besuchten Wirtschaftsform werde ein zweites 2016 folgen. Ein Dank ging an das Land. Es habe mit Fördermitteln bei der Stadtsanierung geholfen und unterstütze den Bau der Südumfahrung der Stadt bei Quarmbeck. Die Ratsvorsitzende wünschte sich weiterhin eine gute Zusammenarbeit der 36 Stadträte für die gedeihliche Entwicklung Quedlinburgs. (mz)